Zweibrücken Nachruf: So long, Schorsch – Erinnerung an Hannsgeorg Orth

Hannsgeorg Orth im Mai 2023.
Hannsgeorg Orth im Mai 2023.

Wir waren gleich alt, und in unserem Alter, die 80 gerade überschritten, ist das Leben keine Selbstverständlichkeit. Und doch hat sein plötzlicher Abschied aus diesem Leben Anfang April alle, die Hannsgeorg Orth gekannt haben, überrascht und betroffen gemacht. Jedem ist es so ergangen: Es ist doch gar nicht lange her, dass er uns in der Stadt begegnet ist. Meistens in seinem typischen Outfit: mit Windjacke und Base-Cap.

Es ist zwar schon Jahrzehnte her, dass er in seiner Kindheit in den USA gelebt hat, aber das hat ihn geprägt und ihn sein Leben lang begleitet. Sein Engagement für die Freundschaft mit Yorktown und Barrie hat davon profitiert, sein Beruf als Englishteacher an der Realschule ebenso, er führte die Gäste aus Übersee durch unsere Stadt und stand dem Deutsch-Amerikanischen Freundeskreis vor. So bin auch ich ihm vor 40 Jahren zum ersten Mal begegnet, unserem Zweibrücker Ami: Er hatte mich zu seiner Square-Dance-Gruppe „Wheelers and Dealers“ eingeladen, ich tanzte sofort im Kreis mit und werde den Abend mit Schorsch nie vergessen.

Auch den Pfarrerssohn konnte und wollte er nicht verleugnen, nicht als langjähriger Presbyter und Mitglied des Kirchenvereins und als Vorstandsmitglied des Vereins Kultur in der Himmelsbergkapelle. Der Verein war seine Familie, nicht ein bestimmter, sondern ein Dutzend, wenn das reicht. Wahrscheinlich war dies die Schwäche des Mannes mit dem verschmitzten Lächeln und leisen Humor, über den man nur Gutes reden kann: Er konnte nicht nein sagen. Er war jedoch kein Vereinsmeier, sondern ein sozial engagierter Kulturmensch, der sich in unserer Stadt in zahlreichen Ämtern verdient gemacht hat. Auch mir war er eine große Hilfe: als mein langjähriger Begleiter im Vorstand des Förderkreises historische Fasanerie.

Wir werden ihn nicht vergessen, sondern oft über ihn erzählen, unseren guten Freund Hannsgeorg.

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