Zweibrücken Kimmle-Mann ist Zweibrücker Behindertenbeauftragter

Jens Naab vor seinem Büro in der Poststraße.
Jens Naab vor seinem Büro in der Poststraße.

Jens Naab ist neuer Behindertenbeauftragter der Stadt Zweibrücken. Der Dienst ist ehrenamtlich.

Jens Naab hat einen Hauptberuf, einen Nebenberuf und seit Juli auch noch ein Ehrenamt. Der 40-Jährige berät und unterstützt als neuer Behindertenbeauftragter der Stadt sechs Stunden die Woche Menschen mit Beeinträchtigung. Außerdem ist sein Wissen gefragt, wenn es um barrierefreies Bauen geht.

Jens Naab sieht man den Sportler schon von ferne an. Drahtig kommt der 40-Jährige daher, voller Elan und Tatkraft. Eine gute Kondition kann bei seinem Arbeitspensum nicht schaden, ist er doch im Hauptberuf pädagogischer Leiter im Sozialdienst bei der Heinrich-Kimmle-Stiftung in Pirmasens und hat außerdem über den Landessportbund einen Minijob als Sport-Inklusionslotse. Seit Juli sitzt er zusätzlich zweimal die Woche ehrenamtlich für die Stadt Zweibrücken im Info- und Beratungszentrum in der Poststraße und kümmert sich als Behindertenbeauftragter um die Belange von Menschen mit Beeinträchtigung. „Manchmal schlafe ich aber auch“, lacht der alleinerziehende Vater einer 17-jährigen Tochter.

Arbeit bei der Kimmle-Stiftung

„Ich habe meine Berufung gefunden. Ich arbeite sehr gerne mit Menschen mit Beeinträchtigung. Das liegt mir einfach am Herzen“, sagt Naab. Für seine neue Arbeit als Behindertenbeauftragter komme ihm sicherlich zugute, dass er sich auch hauptberuflich mit Papieren und Anträgen beschäftige, Menschen helfe, bürokratische Hürden zu nehmen. Seine Arbeit bei der Kimmle-Stiftung, einer Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigung, lasse sich am besten mit „Alltagsbegleiter“ umreißen. Es gehe darum „Menschen individuell zu begleiten, um ihnen ein selbstständiges Leben zu ermöglichen“. Für den Mann aus Schindhard bei Dahn „ist das nicht irgendein Job, im Großen und Ganzen liebe ich meinen Beruf“, so Naab.

Dabei hätte Naab auch eine ganz andere berufliche Karriere einschlagen können, hat er doch zunächst Tischler gelernt und bis zum 23. Lebensjahr als solcher gearbeitet. „Das hat den Vorteil, dass ich Baupläne lesen kann, wenn die Stadt eine Beratung zu barrierefreiem Bauen braucht“, merkt Naab an. Anschließend machte er eine Ausbildung zum Heilerziehungsassistenten und danach zum Heilerziehungspfleger. Ein duales Abendstudium der Sozialen Arbeit in Karlsruhe schloss sich an. Naab: „Ich war sieben Jahre in Ausbildung. Die Ausbildungen habe ich nebenbei gemacht. Seit 2014 bin ich bei der Kimmle-Stiftung.“

Dass er im Nebenberuf über den Landessportbund als Sport-Inklusionslotse arbeitet, passe sehr gut zu dem, was er hauptberuflich mache, so Naab. Er sei gut vernetzt und kenne die Kontaktstellen, das erleichtere die Arbeit, etwa, wenn es darum gehe, Menschen mit Beeinträchtigung bei der Suche nach Sportangeboten zu unterstützen. Für ihn persönlich gehöre Sport – Joggen, Fitness, AH-Fußball und Wandern am Wochenende – einfach zum Leben dazu.

Er kann auch Baupläne lesen

Auf die Stelle als Behindertenbeauftragter habe er sich beworben, weil das ebenfalls gut passe. Seit Juli übt er das Ehrenamt nun aus, hatte aber „nicht damit gerechnet, dass sich gleich so viele Leute melden.“ In den meisten Fällen sei es um Erstanträge auf Feststellung einer Schwerbehinderung gegangen. Auch das Bauamt habe ihn schon angefragt zu barrierefreien Bushaltestellen im Zuge der Umgestaltung der Steinhauserstraße, „denn bei öffentlichen Bauvorhaben muss der Behindertenbeauftragte zur Beratung hinzugezogen werden“, erklärt Naab.

Die Stadtverwaltung jedenfalls ist „froh, wieder einen Behindertenbeauftragten zu haben“, wie Stadtpressesprecher Jens John sagt. Jemanden, der das „exklusiv“ mache und nicht im Rahmen seiner sonstigen Tätigkeit. Nach dem überraschenden Ausscheiden von Gerd Kaufeld war die Stelle des Behindertenbeauftragten 16 Monate unbesetzt.

KONTAKT

Jens Naab, Behindertenbeauftragter der Stadt Zweibrücken, Poststraße 40, Telefon 06332/871-187 oder per Mail an behindertenbeauftragter@zweibruecken.de
Sprechzeiten: Montag 8 bis 11 Uhr und Mittwoch 11 bis 14 Uhr.

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