Zweibrücken In Feierlaune am Feiertag

Zwirbelt schön von Rechtsaußen den Ball durch die Hände von Bingens Torhüter: Tobias Alt.
Zwirbelt schön von Rechtsaußen den Ball durch die Hände von Bingens Torhüter: Tobias Alt.

«ZWEIBRÜCKEN.» Zwei Spiele, zwei Siege: Die Oberligahandballer des SV 64 Zweibrücken haben ihre englische Woche mit dem Spiel am Sonntag bei der SG Saulheim und der gestrigen Oberligapartie gegen die HSG Rhein-Nahe Bingen mit der maximalen Punktausbeute beendet. 30:22 (13:8) gewannen die Zweibrücker in Saulheim, gestern bezwangen sie Bingen mit 32:25 (16:9).

„Endlich wieder zu Hause, endlich wieder im kleinen Löwenkäfig“, begrüßte SV-Hallensprecher Kevin Schieber die Mannschaft in der Ignaz-Roth-Halle. In den ersten fünf Minuten schien die Mannschaft von Trainer Axel Koch mit ihrer angestammten Halle zu fremdeln. 2:0 gingen die Gäste durch Tore der beiden gefährlichsten Binger Angreifer – Stefan Corazallo, und Martin Schieke – in Führung. Dann stabilisierte sich die SV-Abwehr. Die Defensive hatte Koch in Saulheim bereits umstellen müssen, weil Tom Grieser krank war und Max Sema in Urlaub ist. Die Ersatzlösung, die Koch ausgetüftelt hatte, ging aber auf: Benny Zellmer deckte zentral, dafür rückte Marc-Robin Eisel in der 3-2-1-Deckungsformation nach vorne auf die Eins. „In Saulheim hatten wir auch das Glück, dass Benny Berz gerade in der ersten Halbzeit überragend gehalten hatte“, resümierte Koch. In den ersten 19 Spielminuten in Saulheim ließ Berz gerade mal zwei Gegentore zu, ermöglichte seiner Mannschaft, auf 10:2 wegzuziehen. Und das in der gefürchteten Halle mit Harzverbot. Es war die Grundlage zum Sieg am Sonntag. Eine ähnlich gute Phase erwischte Zweibrücken, das mit derselben Formation, also auch mit der gleichen Deckung wie in Saulheim begann, gestern zwischen der 5. und 20. Minute. Zunächst machten die bis zur 14. Minute aus dem 0:2-Rückstand eine 9:2-Führung. „In dieser Phase haben wir wirklich sehr gut in der Deckung gespielt“, analysierte Koch. Daraus resultierte ein Klasse-Tempospiel nach vorne, „das wir gar nicht mit letzter Konsequenz zu Ende gespielt haben, sonst hätten wir in dieser Phase sogar noch eine deutlichere Führung herauswerfen können“, sagte Koch. Angetrieben von Eisel, der gut mit dem im Eins-gegen-Eins starken Lukas Majbik und Niklas Bayer harmonierte, den in dieser Phase stark spielenden Außen Philipp Hammann und Benny Zellmer und einem unermüdlich am Kreis Platz schaffenden Kian Schwarzer, spielte Zweibrücken fast wie aus einem Guss. Klasse etwa das 5:2 durch Hamann von Rechtsaußen. Mit einem Pass durch den Binger Kreis hatte Zellmer von Linksaußen ihn glänzend angespielt. „In dieser Phase hat man deutlich gesehen, dass wir uns gegen 3-2-1-Deckungen unheimlich schwer tun. Wir waren dann auch im Umschaltspiel nicht schnell genug“, resümierte Bingens Trainer Konrad Bansa die frühe, spielentscheidende Phase. Ihm fehlte der dienstlich verhinderte Karim Ketelaer als Torwart Nummer eins. Er war aber zufrieden, dass seine Mannschaft nach 20 Minuten doch noch besser ins Spiel fand. „Danach haben wir es relativ ausgeglichen gestaltet, hatten allerdings auch nie eine Siegchance“, urteilte Bingens Trainer. Koch nutzte die Chance, die die klare Führung bot, um früh mit dem Durchwechseln zu beginnen. Nicht nur wegen der Partie in Sauheim - wegen des Sieges am Sonntag hatte die Mannschaft am Montag trainingsfrei, sondern auch weil am Samstag bereits die nächste Partie ansteht und für die A-Junioren am Sonntag noch ein Bundesligaspiel. „Durch die Wechsel sind wir aus dem Rhythmus gekommen, haben in der Abwehr nicht mehr so gut gestanden“, sagte Koch. Der konnte gestern wieder Tom Grieser einsetzen. Der Kapitän war gesünder, wenn auch noch nicht 100 Prozent fit. Im Deckungszentrum der Zweibrücker wurde er gestern gebraucht, um Bingen auf Distanz zu halten. Sehr gut fügte sich Tobias Alt auf der rechten Außenbahn ein. Mit seinen kompromisslosen Würfen hatte auch er Anteil daran, dass Bingen nie auf eine Distanz herankam, die bei den Gästen noch mal die Hoffnung aufkeimen lassen konnte. „Alles in allem bin ich zufrieden“, lautete Kochs Fazit nach den zwei Erfolgen. Ziel müsse sein, in den kommenden Spielen die Abwehrleistung, die zwischen der 5. und 20 Minute abgerufen wurde, „über eine deutlich längere Distanz spielen zu können“, so Koch. So spielten sie SV 64 Zweibrücken - HSG Rhein-Nahe Bingen 32:25 SV 64 Zweibrücken: Berz, Santarini (39. - 53.) - Bayer (6), Eisel (9/3), Majbik (3) - Hammann (1), Zellmer (3) - Schwarzer (1) - Oetzel (2), Grieser (4), Wöschler, Alt (3) HSG Rhein-Nahe Bingen: Gallas, 19. Weißbrod - Schmelzer (2), Eichholtz (2), Corazolla (6) - Schubert (3), Michel - Schieke (5) - Trierweiler (1/1), Baucke (3), Diehl (3), Klimavicius Spielfilm: 0:2 (5.), 9:2 (14.), 14:6 (25.), 16:9 (Halbzeit), 22:14 (38.), 26:20 (47.), 28:24 (53.), 32:25 (Ende) – Siebenmeter: 3/3:3/1 – Strafzeiten: 4:4 – Beste Spieler: Eisel, Majbik - Schieke, Corazallo – Zuschauer: 350 – Schiedsrichter: Peiser/Zimmermann (Dansenberg) SG Saulheim - SV 64 Zweibrücken 22:30 (8:13) SV 64 Zweibrücken: Berz, 52. Santarini - Bayer 85), Eisel (7/1), Majbik (3) - Hammann (4),Zellmer (4) - Schwarzer 85) - Ötzel, Wöschler, Alt, Huber Spielfilm: 2:10 (19.), 5:12 (24.), 8:13 (Halbzeit), 14:20 (45.), 22:30 (Ende) - Siebenmeter: 6/3:2/1 - Zeitstrafen: 2:3 - Beste Spieler: Werber, Konrad - Berz, Eisel, Zellmer - Zuschauer: 150 - Schiedsrichter: Messemer/Reichling (HV Pfalz) .

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