Zweibrücken „Ich will unter die Top 15“

Zweibrücken. Mathematik-Klausur, Weltmeisterschaft, Studienmethodik-Klausur – was für ein Fahrplan. So sieht rund um das Wochenende das Programm des Radcross-Fahrers Felix Drumm aus. „Ganz gut“, meinte er dazu, wie gestern Morgen die Mathe-Klausur verlaufen ist. Wie es für ihn bei der Cross-Weltmeisterschaft im tschechischen Tabor am Sonntag in seiner U23-Altersklasse läuft, weiß er natürlich noch nicht. Das Ziel ist klar formuliert: Der 20-jährige Mörsbacher will unter die Top 15.

Drumm gehört als amtierender Deutscher U23-Meister zum 14-köpfigen Team des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), dass nach Tschechien reist. Im sächsischen Borna hatte der Fahrer des Focus CX Elite-Team im Januar seinen Titel souverän verteidigt. Nach der Klausur gestern ging’s für Drumm gestern mit zwei Cross-Rädern in Richtung Wiesloch. „Von dort fahre ich bei bei der mehrfachen Weltmeisterin Hanka Kupfernagel in deren Bus weiter“, sagte. Das Nationalteam ist bereits morgens mit dem Bus gen Osten gestartet. Im Bus ist – zumindest auf der Rückfahrt – weiteres Lernen angesagt. „Am Montag schreibe ich eine Klausur zum Thema Studienmethodik, am Mittwoch Englisch. Aber ich hatte in der letzten Zeit auch viel frei, konnte morgens gut trainieren und mittags lernen“, sagt Drumm, der an der FH Zweibrücken BWL (Mittelstandökonomie) studiert. Und am Dienstag war er ja abends noch zur Ehrung bei der 25. RHEINPFALZ-Sportlerwahl eingeladen. Mit seinem zweiten Platz hinter Fußball-Weltmeister Erik Durm war Drumm, der von März bis September mit einer Profilizenz beim Continental-Straßen-Team Kuota Lotto unter Vertrag ist, voll zufrieden. „Ich hatte ja gar nicht so viele Stimmen weniger als er“, stellte er fest. Am vergangenen Wochenende beim Welt-Cup im niederländischen Hoogerheide war Drumm im U23-Feld ein starker 14. Platz gelungen, was ihn überrascht hatte. „Ich bin gut gestartet und war von Anfang an vorne dabei. Das konnte ich dann durchhalten, mich am Ende steigern und noch einige Konkurrenten überholen.“ Fit und zuversichtlich glaubt er, dass er in Tabor seine angestrebte Platzierung erreicht. Bei der WM im Vorjahr, eben in Hoogerheide, war Drumm gestürzt und in ein Absperrgitter gekracht. „Danach bin ich als 39. gerade so noch in die Wertung gekommen“, erinnert er sich nur ungern. Die Strecke in Tschechien kennt Drumm gut, er ist dort schon zwei Weltcups gefahren. „Sie ist technisch nicht so extrem schwer“, sagt er. 50 Minuten, „etwa sieben Runden“ (Drumm), hat er am Sonntag ab 12 Uhr vor den Rädern. Entscheidend werde das Wetter. „Zuletzt gab es richtig viel Schnee dort, jetzt soll es schlammig sein“, sagt Drumm. Am Wochenende soll es aber kalt und hart werden. „Dann gefrieren die tiefen Schlammspuren, und es kann richtig gefährlich beim Fahren werden.“ (sai/bun)

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