Zweibrücken Hoffnung für die Guldenschlucht

Seit Ende Januar vorigen Jahres sind die Zugänge zur Schlucht – hier der Einöder – gesperrt.
Seit Ende Januar vorigen Jahres sind die Zugänge zur Schlucht – hier der Einöder – gesperrt.

Rund 13 Monate ist die Guldenschlucht nahe Wattweiler gesperrt. Mitte Januar 2018 rutschte dort der Hang ab, was ein Passieren des beliebten Wanderziels seither unmöglich macht. In die Sache ist zu Jahresanfang Bewegung gekommen. Die Guldenschlucht liegt sowohl auf Zweibrücker wie auf Homburger Gemarkung, daher gab es ein Treffen von Verantwortlichen beider Städte. Dass etwas passieren muss, ist klar, nur die Finanzierung steht noch nicht.

22. Januar 2018. So lautet die Datumsangabe auf den Bildern, die Wattweilers Ortsvorsteher Thomas Körner nach dem Hangrutsch im vergangenen Jahr machte. Ein gutes Jahr später sieht Körner Bewegung in der Sache. „Das Thema liegt keinesfalls auf Eis.“ Laut Körner engagieren sich viele Leute in Sachen Guldenschlucht, allen voran der Zweibrücker Oberbürgermeister Marold Wosnitza. Der sei beim Neujahrsempfang in Wattweiler zugegen gewesen, bei dem Körner das Thema aufgegriffen hatte. Wosnitza seinerseits hat die Aufforderungen Körners offenbar verstanden, denn in dessen Neujahrsrede im Januar in der Festhalle war die Guldenschlucht ebenfalls Thema. Wosnitza versprach, sich in der Sache „auf den Weg zu machen“ und hoffte in Homburg „auf offene Ohren zu stoßen“. „In der Sache soll auch nichts übers Knie gebrochen werden, es soll richtig gemacht werden, und das dauert halt“, sagt Körner. Die Gespräche in der Sache laufen: Auf Amtsleiter-Ebene gab es am 8. Januar ein Treffen von Homburger Bauamt und Zweibrücker Kulturamt. Das bestätigten Thilo Huble, der Chef des Kulturamtes der Rosenstadt, sowie die Homburger Stadtverwaltung. Es liege ein Gutachten vor, was getan werden muss, um die Guldenschlucht wieder zugänglich zu machen, berichtet Huble. Auf Zweibrücken kommt dazu laut Huble ein „mittlerer vierstelliger Betrag“ zu, der, so der Kulturamtsleiter weiter, nicht exorbitant sei und somit auch darstellbar für die Stadt. Nicht miteingerechnet seien bei der Summe allerdings mögliche Arbeiten an Treppen in der Schlucht. Für Homburg gestalte sich die Finanzierung „schwierig“ und es sei auch noch nicht geklärt, wie diese erfolgen soll, heißt es aus dem Homburger Rathaus. Das Treffen sei „sehr hilfreich und zielführend“ gewesen, zu zeitlichen Abläufen – Stichwort Wiedereröffnung - könne aber noch nichts Konkretes gesagt werden. Dass die Guldenschlucht, mit der touristisch geworben wird, eine große Anziehungskraft, auch überregional hat, hat Körner im Februar hautnah erfahren. Da waren auf Wattweiler Gemarkung Mitglieder der Sektion Saarbrücken des Deutschen Alpenvereins unterwegs. Bei einer Vortour im vergangenen Herbst hätte der Verantwortliche laut Körner „noch die Hände überm Kopf zusammen geschlagen“ angesichts fehlender Markierungen auf den Wanderwegen 41, 42 und 43. Die Tour fand dennoch statt, fehlende Markierungen glich ein Ortskundiger – Körner schnürte selbst die Schuhe für die 15 Kilometer lange Strecke – aus. „Die Mitglieder waren zufrieden und sehr beeindruckt, haben aber bedauert, dass die Guldenschlucht noch gesperrt ist.“ Für Körner ein Indiz, dass Handlungsbedarf besteht. Auch Huble weiß um den „einmaligen Charakter“ der Guldenschlucht, die „öffentlich erlebbar sein“ soll und damit auch den Tourismus fördern könne. Wenn die Guldenschlucht wieder eröffnet wird, macht Wattweilers Ortschef Körner mit Sicherheit wieder ein paar Bilder. Welches Datum dort eingeblendet sein wird, vermag heute aber noch niemand mit abschließender Sicherheit sagen zu können.

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