Zweibrücken Hammerhart

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Irgendwann war bei Depeche Rock wohl die Luft raus. Eine ständige Fluktuation bei der Besetzung tat das Übrige, um die einst mitreißende Depeche-Mode-Coverband zu Grabe zu tragen. Wäre es nach Heiko Sonntag gegangen, der in beiden Bands Sänger ist und war, hätte es den Depeche-Rock-Nachfolger Voltbeat wohl schon lange vorher gegeben. Jetzt ist die neue Coverband aber da und stößt auf viele positive Reaktionen.

„Ich fand Volbeat von Anfang an klasse. Das war ab 2009“, schwärmt Heiko Sonntag. Wie gut Voltbeat als Tribute ist, beweist die erst seit einem Jahr bestehende Zweibrücker Rockgruppe sicherlich erneut am kommenden Samstagabend; beim „Rockin’ Christmas“ in der Eventhalle. Mit dabei sind Alison’s Rough und Distinct Heads. Hammerhart und mit viel Druck probt Voltbeat bis dahin für den Headliner-Auftritt. Erst darf die RHEINPFALZ zur Probe „The Mirror and the Ripper“ hören. Darauf folgt „Fallen“. Beide Stücke stehen beispielhaft für den Elvis-Metal von Volbeat, der in diesem Jahr europaweit auf allen bedeutenden Festivalbühnen zu hören war, etwa bei Rock am Ring. So simpel die Idee scheint, Elemente von Rock’n’Roll und Rockabilly mit Heavy-Metal zu verbinden, so mitreißend gelingt Volbeat diese Symbiose. Wer die Kopenhagener nicht kennt, hat wohl eine der spektakulärsten neuen Rockgruppen des Heavy-Metal verpasst. Der Contwiger Heiko Sonntag, beruflich Gruppenleiter bei Terex, passt hervorragend in die Stimmlage des Volbeat-Sängers Michael Poulson. Mindestens genauso wichtig sind für dieses Projekt aber fetzige Gitarren. Zwei Saitenkünstler sind hier positioniert, die schon bei Depeche Rock an Sonntags Seite standen. Bernd Ringle ist Kennern der Musikszene von Fetlock Jones bekannt. Der 40-jährige Zweibrücker ist Pflegedienstleiter in der Homburger Uni-Chirurgie. Jörg Reinhold (42), ebenfalls aus Zweibrücken, arbeitet als IT-Leiter. Frisch im langjährigen Bunde der drei Erstgenannten ist Johannes Fettes, Schlagzeuger aus Tawern bei Trier. Der 31-Jährige ist Profimusiker. Ebenfalls neu ist Christoph Linz (47) aus Saarbrücken. Der Bassist arbeitet als Selbstständiger. Nach dem Ende von Depeche Rock hatten sich die drei Ex-Mitglieder Ringle, Sonntag und Reinhold schnell auf Voltbeat als neues Cover-Projekt geeinigt. Die Band gründete sich im Oktober 2015. Schon im folgenden April gab es in der Zweibrücker Musikkneipe Route 66 den ersten Auftritt. „Die Besucherzahl war damals auf dem Rekordlevel von Sin City. Und die Route gibt es seit bald 25 Jahren“, erzählt Jörg Reinhold. Schon kurz danach bespielte Voltbeat am Freitagabend die Rockbühne beim Zweibrücker Stadtfest. Voltbeat ist sich zwar bewusst, dass man vom weltweit gestiegenen Interesse am Original profitiert. Aber: „Wir machen das nicht, weil die so erfolgreich sind. Wir finden die Musik einfach genial. Wir haben halt das Glück, dass Voltbeat im Moment total angesagt ist“, betont Reinhold. „Wenn ich mich bei Depeche Rock hätte besser durchsetzen können, wäre Voltbeat schon viel früher am Start gewesen. Die Musik vereint ganz viele Stile, mit denen ich groß geworden bin. Letzten Endes machen wir Musik für den Spaß. Das ist kein gewinnbringendes Geschäft“, bestätigt Sonntag denn auch. Aus beruflichen Gründen wird Voltbeat-Gründungsmitglied Thorsten Burkhardt am Samstag seinen Platz am Schlagzeug symbolisch an Johannes Fettes übergeben. Der hat unter anderem, nach einem gewonnenen Wettbewerb der Modern Music School in Los Angeles Unterricht von Drummern von Falco, Madonna und Prince erhalten. Er wird bei sechs Songs erstmals sein dabei Können beweisen. Man darf gespannt darauf sein. Infos & Karten —„Rockin’ Christmas“, Eventhalle Zweibrücken, übermorgen, Samstag, 20 Uhr, Alison’s Rough, Distinct Heads, Voltbeat. —Karten für zehn Euro gibt es in Zweibrücken bei Tabak Bayer in der Fußgängerzone und im Café Pastis, Maxstraße 11, an der Abendkasse kosten sie zwölf Euro.

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