Zweibrücken Geduld bewahren beim Stil-Zwilling

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ZWEIBRÜCKEN. Danijel Grgic, neuer Trainer der Herren der VTZ Saarpfalz, ist schon wieder fertig mit dem Sich-in-den-Arm-kneifen, wie er lachend zugibt – angesichts der aktuellen Oberliga-Tabelle, die die VTZ seit Sonntag auf dem Platz an der Sonne aufweist. „Es ist eine schöne Momentaufnahme“, sagt er bescheiden. Nach dem Heimsieg gegen Dansenberg hat die VTZ-Truppe am Samstag um 18 Uhr erneut ein schweres Spiel vor der Brust: beim Tabellenvierten HV Vallendar.

„Ich weiß nicht, ob sich meine Jungs groß mit der Situation beschäftigen, aber eigentlich schauen wir gar nicht so viel auf Tabelle. Wir machen uns da keinen Druck“ , sagt Grgic. Man konzentriere sich eher aufs Alltägliche, „wir versuchen, uns von Spiel zu Spiel zu verbessern“. Das klingt ein bisschen wie das damalige Klinsmann-Mantra beim FC Bayern von wegen „jeden Spieler jeden Tag ein Stück besser zu machen“. Aber in der bisherigen Saison klappte das prima, die VTZ ist nach vier Spielen mit drei Siegen und einem Remis immer noch ungeschlagen. „Je häufiger wir allerdings gewinnen, desto schwieriger wird es, unsere Position zu verteidigen“, weiß Grgic aber auch. „Am Anfang waren wir, wegen unseres Umbruchs, eher ein unbeschriebenes Blatt für die anderen Vereine. Aber die anderen Mannschaften werden jetzt gewarnt sein und gegen uns noch motivierter spielen“, glaubt er. Genau das erwartet er auch vom jetzigen Gegner HV Vallendar, „eine Mannschaft, die ebenfalls hervorragend in die Saison gestartet ist“, urteilt Grgic mit Blick auf deren vierten Platz, 5:3 Zählern bislang punktgleich mit Völklingen und Dansenberg. Ein Kantersieg gegen Budenheim (27:14) zum Saisonstart, das erkämpfte 24:24 zu Hause gegen Völklingen und zuletzt der knappe 24:22-Erfolg bei Rhein-Nahe Bingen nötigen ihm Respekt ab. Die sehr gute, junge Mannschaft von Trainer Wolfgang Reckenthäler spiele einen ähnlichen Stil wie sein Team. „Und wir werden zum ersten Mal in dieser Saison gegen eine offensive 3:2:1-Deckung spielen müssen. Das hatten wir so noch nicht.“ Vallendar versuche so, Ballgewinne zu provozieren, da dürfe man im Angriff nicht in Hektik verfallen. Darauf wollte er gestern und heute Abend im Training explizit eingehen, sich „ein paar Sachen überlegen, wie diese Abwehr zu knacken ist“. Kein Geheimnis: „Wir werden es sicher auch mit Übergängen und dann mit zwei Kreisläufern versuchen.“ VTZ-Kreisläufer Wladislaw Kurotschkin werde da wohl wieder etwas mehr Platz haben als im letzten Spiel gegen den TuS Dansenberg. „Ich bin gespannt, wie wir diese Aufgabe gegen Vallendar lösen“, sagt Grgic. Seine Jungs müssten natürlich auch auf allen anderen Positionen Torgefahr ausstrahlen und geduldig spielen, um ihre Möglichkeiten zu bekommen. „Und wir werden selbst auch eine gute Deckung hinstellen müssen, um zu Ballgewinnen und einfachen Gegenstoßtoren zu kommen“, weiß Grgic. In der Vallendarer Konrad-Adenauer-Halle muss der VTZ-Coach am Samstag auf seinen langzeitverletzten Kapitän Philip Wiese (Außenbandabriss im Fuß) und den kranken Rechtsaußen Tobias Stauch verzichten, der einige Jahre für den HV Vallendar auf Torejagd ging. |sai

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