Zweibrücken FDP gibt keine Empfehlung für die Stichwahl ab

Die FDP gibt vor der OB-Stichwahl keine Wahlempfehlung ab, ruft die Bürger aber dazu auf, wählen zu gehen. Das hat der Vorstand der Partei „nach intensiver Beratung entschieden“, wie die Partei gestern mitteilte. Unterdessen hat die Satirepartei Die Partei angekündigt, ihre Wahlempfehlung zu versteigern.

In der Mitteilung der FDP heißt es: „Obwohl Bürgermeister Christian Gauf als Vertreter des Oberbürgermeisters sachlich, parteiübergreifend und erfolgreich gearbeitet hat, wollen die Freien Demokraten nicht Partei für einen Kandidaten ergreifen.“ Die Stadtverbandsvorsitzende Erika Watson empfiehlt den Wählern, „sich selbst ein Bild von den Kandidaten und ihren Vorstellungen zu machen“. Die Vorsitzende der FDP-Fraktion im Stadtrat, Ingrid Kaiser, teilte mit, dass sie und die anderen Vorstandsmitglieder „auf Anfrage gerne interessierten Bürgern ein persönliches Meinungsbild abgeben“. Wie die Grünen und die FWG zuvor positioniert sich die FDP vor der Stichwahl nicht. Auch der parteilose Kandidat Thomas Kewel hatte am Tag nach der Wahl mitgeteilt, dass er keine Empfehlung abgebe. Andreas Wente war von der RHEINPFALZ nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Auch auf seiner (politischen) Facebook-Seite gab es seit dem 22. September keine Einträge mehr. Wie mehrfach berichtet, hat Atilla Eren seinen Anhängern empfohlen, am 14. Oktober den CDU-Kandidaten Christian Gauf zu wählen. Eren kritisierte die SPD und seine ehemalige Partei Die Linke, die Marold Wosnitza unterstützt. Erens Begründung: Die SPD habe mit unfairen Mitteln gekämpft und mehrfach seinen Wahlkampf behindert. Im Gegensatz dazu sei Gauf „immer ruhig, besonnen, sachlich und fair, auch mir gegenüber“ gewesen, sagte er. Kritik an der Begründung Erens übte der frühere Vorsitzende der SPD-Sektion Mitte, Bernd Lohrum, der vor einem Jahr als unabhängiger Kandidat in den Bundestag einziehen wollte. „Geht’s noch? Hat das noch was mit Politik zu tun?“, schreibt er in einer E-Mail an die Redaktion. „Wahlempfehlungen sollten durch inhaltliche Gründe unterfüttert werden. Die jedoch gibt es wohl nicht. Bleibt zu hoffen, dass Erens Fangroup erkennt, dass es bei ihrem Kandidaten nicht um Politik, sondern nur um Eitelkeiten geht. Und sich selbst eine Meinung bildet, wem sie in der Stichwahl ihre Stimme gibt“, schrieb Lohrum. Die Satirepartei Die Partei will nicht durch ein Treffen der Fraktion zu einer Entscheidung kommen, welchen Kandidaten sie bei der Stichwahl empfehlen wird. Eigentlich sei es Aufgabe der Satirepartei „mit irrsinnigen, populistischen und willkürlichen Begründungen eine Meinung zu bilden, aber damit ist uns Herr Eren leider zuvorgekommen“, hieß es in einem Facebook-Beitrag. Deshalb wolle man die eigene Empfehlung an die Partei versteigern, die bis zum 5. Oktober das höchste Gebot per Nachricht oder direkt an Mitglieder von Die Partei abgeben wird. „Die Geldübergabe wird anschließend (...) unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden – versprochen!“ Gestern Mittag lag das Höchstgebot bei einem Euro – für die SPD.

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