Zweibrücken Es kommt anders, wenn man denkt

Jetzt geht’s wieder um die Pfanne: Zwölf Akteure aus dem Kleinkunstbereich wetteifern zum 29. Mal um die Trophäe und um ein Preisgeld von 4000 Euro bei dem St. Ingberter Wettbewerb. Er findet vom 6. bis 10. September statt.

Zum 30. Mal findet in St. Ingbert das Kleinkunstfestival statt. Da es aber erst der 29. Wettbewerb ist, bei dem die Pfannen verliehen werden, wird das große Jubiläum erst 2015 gefeiert. Eine kleine Überraschung für die Zuschauer soll es aber jetzt schon geben, so Oberbürgermeister Hans Wagner. An vier Wettbewerbstagen treten abends drei Künstler hintereinander mit einem 45-Minuten-Programm in der Stadthalle auf. Die Genres sind bunt gemischt. Mit dabei sind Kabarett, Wort-Comedy, Musik-Comedy, visual Comedy und Artistik. Zentrales Thema in diesem Jahr ist die Stellung des Einzelnen in einer immer verwirrender werdenden Gesellschaft. Zwei Preisträger werden von einer Fachjury gekürt, der dritte vom Publikum. Alle Preisträger bekommen 4000 Euro. Der Publikumspreis wird von der Sparda-Bank-Stiftung gestellt. Der Saarländische Rundfunks wird alle Abende mitschneiden, die von Phillipp Scharri, dem Pfannen-Gewinner 2010, moderiert werden. Den Auftakt des Wettbewerbs macht mit seinem Programm „Es kommt anders, wenn man denkt“. Der Gewinner des Deutschen Comedypreises („Bester Newcomer 2012“) sinniert über den Ernst des Lebens nach dem abgeschlossenen Studium und über Eltern, die langsam Fortschritte in elektronischer Alltagsbewältigung machen – wenn sie nicht gerade das Internet löschen. Weiter geht’s mit , der die Zuschauer aus seinem Heimatland der Schweiz in das „Schlaraffenland“ Deutschland führt. Er erzählt von seiner Heimat, über das Leben als Nichtmitglied der EU und erklärt, warum die Schweiz immer eine Extrawurst will. Danach stellt „Die Besten sterben jung – Neues vom Überleben“ vor. Der selbst ernannte „letzte echte Schwabinger“ erzählt von Liebe, Freude, Tod und Irrsinn, Tiefe, Leidenschaft, Spaß und Entgleisung. Am zweiten Wettbewerbstag kommt als Erster auf die Bühne. Mit dem Programm „Euer Senf in meinem Leben“ erzählt er von Menschen auf der Suche nach sich selbst und vom normalen Meinungswahnsinn, verursacht durch Experten, Eltern, Gesetze, Politik und Internet, um uns herum. „Komisch – im Sinne von seltsam“ wird es bei . Die Sängerin berichtet von Online-Dating, Putins Frettchen im Kochtopf und Kindern, die brav werden, wenn man ihre Plüschtiere zerrupft. Das Artistik-Kabarett-Duo präsentieren „Gretchen im Spagat“. Wort und Pointe treffen auf Körperkunst, wenn Goethes „Faust“ neu erzählt wird. Dienstagabend geht der Wettbewerb mit Musikkabarettistin und „Spiel mir das Lied vom Glück“ weiter. Sie erzählt und besingt die ungeplanten Wege im Leben und erklärt, durch die unterschiedlichsten Musikgenres hinweg, dass diese durchaus interessant sein können. Danach berichtet von seiner „Passion“, der Lebenshilfe für sein Publikum. Er sei ein moderner Jesus, der Experte für alles ist und sich um Kopf und Kragen coacht. Zum Abschluss des Abends geht auf „Steil-Geh-Tour“. Die beiden ausgezeichneten Poetry-Slam-Meister verbinden Prosa, Spoken Words (das ist ein Vortragsgenre, zu dem auch Poetry Slam gehört) und Musik. Max Kennel ist zweifacher bayrischer Landesmeister, Indiana Jonas rheinland-pfälzischer. Hinter dem Programm steht die Aussage das Leben zu genießen. Am vierten und letzten Wettbewerbstag startet den Abend mit „Gedanken! Los!“. In seinem Programm balanciert er zwischen literarischen Texten und scharfer politischer Satire. Er beschreibt unsere gesellschaftliche Wirklichkeit, die Kulturszene, die Wirtschaft und die Parteilandschaft. Kurz vor Ende des Wettbewerbs kommt auf die Bühne mit dem Programm „Vorne ist hinten“. Es besteht aus Geschichten aus dem Alltag, lustigen Liedern, intelligenten Parodien und Comedy. Er greift tagesaktuelle Themen auf. Den Abschluss des Wettbewerbs übernimmt das , das „Glamour & Desaster“ nach St. Ingbert bringt. Es vermischt Comedy, Mime, Tanz und Slapstick zu einem eigenen Stil. Im Festivalclub im Ratskeller (Unter der Stadthalle) werden an den Wettbewerbstagen ab 23 Uhr bei Live-Musik Interviews mit den Künstlern des jeweiligen Tages geführt. Am Freitagabend werden die Gewinner des Wettbewerbs gekürt. Die Preisträger kommen erneut auf die Bühne, um ihren Preis entgegenzunehmen und erneut einen Bühnenauftritt hinzulegen. (birl)

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