Zweibrücken Ein Senior als Trainer-Neuling

«RIESCHWEILER.» Mit einem 65-jährigen Trainer-Debütanten auf der Bank starten die Damen des RW Höhmühlbach am Wochenende in die neue Saison der Bezirksliga Westpfalz. Der pensionierte Lehrer Richard Sappok ersetzt den langjährigen Trainer Helmut Martin an der Seitenlinie. Der neue Trainer steht auch vor einem Neuanfang mit den Rot-Weißen.

Otto Rehagel (heute 79) nahm mit 74 Jahren seinen letzten Trainerjob beim Hauptstadtklub Hertha BSC Berlin an. Wandervogel Otto Pfister ist mit fast 80 Jahren noch immer Trainer der afghanischen Nationalelf und blickt auf 23 Trainerstationen zurück. Der älteste deutsche Trainer ist der langjährige Fußball-Entwicklungshelfer Rudi Gutendorf: Er übernahm 2016 mit 90 Jahren noch eine Flüchtlingsmannschaft bei seinem Heimatverein TuS Koblenz und war vorher in 29 unterschiedlichen Ländern tätig. Mit Blick auf das Alter dieser Herren ist Richard Sappok mit seinen 65 Jahren noch ein echter „Jungspund“ und hat noch eine lange Trainerkarriere vor sich. Der pensionierte Sport- und Deutschlehrer ist bei den Bezirksliga-Damen von RW Höhmühlbach erstmals Coach einer Vereinsteams. Bisher hatte er nur Schulmannschaften trainiert. Er blickt aber auf eine lange Karriere als aktiver Fußballer zurück. Über Jahrzehnte spielte er beim FK Pirmasens. „Die 20 Jahre bei den Alten Herren des FKP waren meine schönste Zeit“, erzählt Sappok. Immerhin schnupperte der Trainer-Debütant sogar an einer Profikarriere, verzichtete aber aus beruflichen Gründen darauf. Der Trainer-Neuling übernimmt in Höhmühlbach das Amt von Helmut Martin, dem es in den vergangenen Jahren nicht gelang, die Rot-Weiß-Damen an das Tabellenmittelfeld der Bezirksliga heranführen. In Höhmühlbach steht Sappok nach eigenen Worten vor einem Neuanfang. „Es sind drei Top-Spielerinnen weggegangen“, bedauert Sappok, der sein Team in der Saisonvorbereitung konditionell auf Vordermann bringen und vor allem spieltaktisch nach vorne bringen wollte. In der gesamten verkorksten Saison 2016/2017, die die Rot-Weißen als Vorletzter abschlossen, fuhr das Team nur zwei Siege ein. „Ich will nicht jedes Spiel verlieren, ein Mittelfeldplatz ist das Ziel“, setzt sich der frühere FKP-Akteur durchaus hohe Ziele. Höhmühlbachs Kader ist mit nur 15 Spielerinnen aber ausgesprochen dünn besetzt. Für ein Jahr hat Sappok bei den Rot-Weißen zugesagt. „Ich kann mir aber auch vorstellen, länger zu bleiben.“ Der Damen-Fußball reize ihn wegen der Spielzüge und dem technisch-lastigeren Spiel. „Ich will meiner Mannschaft Spaß vermitteln. Zuerst will ich aber das Ballkontaktspiel verbessern, um technisch weiter voranzukommen“, fügt er an. Im einzigen Testspiel vor dem Rundenstart am Sonntag um 17.30 Uhr beim FV Linden unterlag RW Höhmühlbach mit 2:5 gegen den saarländischen Landesligisten FC Niederlinxweiler. Das Team, die Klasse Spielklasse: Bezirksliga Westpfalz Süd Vorjahresplatzierung: Nach nur einem Punkt in der Rückserie wurde der RW Höhmühlbach mit neun Zählern Vorletzter im Abschlussklassement. Mit nur 14 eigenen Treffer hatte die Mannschaft des bisherigen Trainers Helmut Martin zudem die schwächste Offensive der Liga. Trainer: Der neue Mann an der Seitenlinie der Rot-Weiß-Damen ist der pensionierte Lehrer Richard Sappok (65). In Höhmühlbach tritt er seine erste Trainerstelle an. Bislang betreute er ausschließlich Schulmannschaften. Veränderungen Zugänge: Caroline Jäger (ohne Verein) Abgänge: Nadine Schimmel, Laura Juner (beide SG Parr Medelsheim), Anne Brödel (FC Queidersbach), Ukaj Farina (SG Thaleischweiler-Fröschen) Kader Tor: Jennifer Gilbrecht Abwehr: Christina Nauerz, Jessica Pierrot, Alisa Bauer, Maria Koul, Mareike Kästner Mittelfeld: Vanessa Bachmann, Hannah Mahla, Vanessa Palm, Sarina Albrecht, Kim Dausmann, Annette Brödel, Vanessa Bisbort Angriff: Rebecca Sommer, Sarah Kulling, Stephanie Klein Der Verein Vorstand: Manuel Gödel, Armin Zimmermann, Sammy Franze - Spielleiter: Thorsten Schneider - Mitglieder: 207.