Zweibrücken Die Fischtreppe ist fast fertig

Die Arbeiten an der Fischaufstiegsanlage an der Schließ neigen sich nach 15 Monaten allmählich dem Ende zu. Der Umwelt- und Servicebetrieb UBZ, in dessen Verantwortung das Projekt steht, ist schon dabei, den Einweihungstermin mit dem Umweltministerium und den Aufsichtsbehörden abzustimmen.

Nach Angaben von UBZ-Abteilungsleiterin Nicole Hartfelder sind die Maurer- und Erdarbeiten an der Fischtreppe mittlerweile abgeschlossen. Auch die Einmündung in den Bachlauf ist hergestellt. „Was jetzt noch fehlt, ist das Geländer sowie der Schieber für den Bachlauf und die Fischtreppe“, erklärt Hartfelder. Der Schieber regelt die Wasserzufuhr. Als letzte Arbeiten verbleiben, den Weg zu asphaltieren und die Grünanlage um das Bauwerk anzulegen sowie Gras einzusäen. Bis Anfang/Mitte Juli werde dies wohl abgeschlossen sein. Dann könne die Fischtreppe in Betrieb genommen werden. Den Termin für die offizielle Eröffnung stimmt der UBZ derzeit mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion ADD, der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd sowie Umweltministerin Ulrike Höfken ab. „Infrage kommen die letzte Juli-Woche oder ein Termin Anfang September“, so Hartfelder. Ursprünglich war geplant, dass die Fischaufstiegsanlage zwischen März und Dezember 2013 gebaut wird. Doch das Projekt stand von Anfang an unter keinem glücklichen Stern. Da war noch vor der Auftragsvergabe große Unsicherheit, ob der günstigste Bieter, die Firma Theisinger & Probst aus Pirmasens, die drohende Insolvenz abwenden kann. Die Auftragsvergabe verzögerte sich um ein paar Wochen. Danach musste der Kampfmittelräumdienst anrücken und den Bereich um die Schließ intensiv untersuchen. „Das war eine Einflugschneise, als Zweibrücken im Zweiten Weltkrieg von den Alliierten bombardiert wurde“, erklärt Hartfelder. Zudem sei man bei den Bohr-Arbeiten für den Bau der Fischtreppenbegrenzung völlig unerwartet in fünf, sechs Metern Tiefe auf eine Holzkonstruktion gestoßen. Die Arbeiten verzögerten sich deshalb um weitere Wochen. Als dann die Sohle des Schwarzbachs unterhalb des Wehrs ausgebaggert wurde und eine Betonsohle zur Fischtreppe eingesetzt werden sollte, stießen die Arbeiter auf einen sehr großen Sandsteinfelsen, den sie aus dem Weg räumen mussten. Zu diesen ganzen Unwägbarkeiten passte dann die am 28. Mai geplatzte Wasserleitung im Untergrund des Baustellengeländes, die den Stadtwerken viel Arbeit bescherte und durch den Wasserdruck den Boden anhob, so dass ein Kran umzustürzen drohte. Die Bauarbeiten an der Fischaufstiegsanlage störte dies jedoch nicht. Die geplanten Kosten von rund einer Million Euro sind durch die Bauverzögerungen und Zusatzarbeiten gestiegen. „Mit den Veränderungen an der Ausleitungsstrecke des Schwarzbachs mit dem Bau der Fischunterstände bis hin zur Bismarckbrücke kommen wir auf etwa 1,2 Millionen Euro“, so Hartfelder. Die Europäische Union bezuschusst das Projekt mit 90 Prozent. Die Stadt trägt also zehn Prozent der Kosten. Laut Hartfelder sind auch die Arbeiten am Hornbach so gut wie abgeschlossen. Dort wurde in den vergangenen Wochen zwischen Ixheim und Rimschweiler ein Querbauwerk entfernt und auf einer Länge von etwa 120 Metern durch acht Aufstiegshilfen für Fische ersetzt. (ts)

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