Zweibrücken Der Stachel sitzt nicht tief

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Zweibrücken. Ausverkaufte Peter-Cunningham-Memorial-Arena auf dem Zweibrücker Flugplatz. Im zweiten Finalspiel um die Meisterschaft in der Eishockey-Regionalliga Südwest empfängt der EHC Zweibrücken morgen, 19 Uhr, den EHC Heilbronn mit dem Ziel, ein drittes Spiel zu erzwingen.

8:9 in der Verlängerung verloren die „Hornets“ am vergangenen Sonntag das Finalspiel eins bei den „Eisbären“. Nun wollen die Hornissen zustechen, um ein drittes und entscheidendes Spiel in Heilbronn zu erreichen. „Wenn wir uns auf unsere Stärken besinnen und konzentriert, diszipliniert und entschlossen agieren, werden wir Heilbronn schlagen“, gibt sich EHC-Trainer Martin Deßloch optimistisch. Man habe sich die entscheidenden Szenen aus dem ersten Spiel noch einmal angesehen und die Fehler angesprochen. „Jetzt geht der Blick nach vorne.“ Mut macht dem Coach vor allem die Aufholjagd nach dem zwischenzeitlichen 4:8-Rückstand. „Da hat man gesehen, was möglich ist, wenn die Mannschaft ihr Potenzial abruft“, sagt Deßloch und fügt an: „Ich denke, das Team mit dem größeren Willen wird morgen gewinnen.“ Helfen soll der in Heilbronn krankheitsbedingt ausgefallene Tomas Vodicka. „Ich hatte eine Grippe, mir ging es total mies. Ein Einsatz hätte keinen Sinn gemacht. Mittlerweile geht es mir aber von Tag zu Tag besser. Daher bin ich guter Dinge, wieder dabei sein zu können“, so der gebürtige Slowake, der seit Januar einen deutschen Pass hat. Da zu Saisonbeginn drei Ausländer – neben Vodicka die Nordamerikaner Ryan McDonald und Adam Klein – im Kader waren, aber pro Spiel nur zwei eingesetzt werden dürfen, kam Vodicka nur in 14 von 22 Hauptrundenspielen zum Einsatz. Trotzdem hat er mit 15 Toren die drittmeisten Zweibrücker Treffer erzielt. Mit dem deutschen Pass ausgestattet, ist er nun wieder öfter dabei. Ein Mitwirken Vodickas gegen Heilbronn wäre wichtig, da der Kanadier Klein aufgrund einer Knieoperation in den Play-offs fehlt. Drei Tore und eine Vorlage stehen in drei Play-off-Spielen in Vodickas Statistik. Er ist fest eingeplant in der Reihe mit McDonald und Lukas Srnka. „Am liebsten spiele ich eigentlich Außenstürmer“, erzählt Vodicka: „Aber in dieser Reihe fühle ich mich auch als Mittelstürmer sehr wohl. Wir harmonieren auch außerhalb vom Eis.“ Mit dem Saisonverlauf seines Teams ist der 32-Jährige zufrieden. „Dass wir es wirklich in das Endspiel geschafft haben, ist eine super Leistung. Die Halbfinalspiele gegen Schwenningen waren tolle Erlebnisse“, erinnert er vor allem an das entscheidende Spiel in Schwenningen, welches der EHC kurz vor Ende der Verlängerung gewann. Wie sein Trainer, ist auch Vodicka optimistisch, ein drittes Spiel erzwingen zu können: „Wir haben im Meisterschaftsspiel im Februar in Heilbronn ja auch gewonnen. Sie haben eine starke Mannschaft, sind allerdings auf alle Fälle schlagbar.“ Auf ein tolles Eishockeyspiel vor einer stattlichen Kulisse freut sich auch Heilbronns Co-Trainer Sascha Bernhardt. „Das Hinspiel war schon eine Werbung für den Eishockeysport. Für das Spiel in Zweibrücken erwarte ich eine Wahnsinnsstimmung in der kleinen, engen Arena.“ Nachdem er vergangenen Sonntag die glücklichere Mannschaft als Sieger gesehen hat, erwartet er erneut einen engen Spielausgang. Wie die Zweibrücker mit Vodicka, hatte auch Heilbronn einen schmerzhaften Ausfall in Spiel eins zu verkraften: Claudio Schreyer, mit sechs Treffern und einer Vorlage in drei Spielen bis Sonntag bester Play-off-Torjäger, fiel ebenfalls mit einem grippalen Infekt aus. „Er dürfte aber wieder fit sein“, sagt Bernhardt: „Wir freuen uns auf das Spiel. Etwas Schöneres wie solche Spiele gibt es für Eishockeyspieler nicht.“

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