Zweibrücken Bombenfund: Teile der Innenstadt werden am Dienstag evakuiert

Die britische 250-Kilo-Bombe.
Die britische 250-Kilo-Bombe.

Vor dem Rathaus der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land wurde am Montag eine Fliegerbombe gefunden. Am Dienstag wird ein Radius von 250 Metern um den Fundort geräumt.

Am Montag gegen 15 Uhr wurde der Blindgänger auf der Parkplatz-Baustelle an der Landauer Straße zwischen dem Rathaus der Verbandsgemeinde und der Berufsbildenden Schule entdeckt. „Daraufhin wurden die Bauarbeiten sofort eingestellt“, erläuterte Oberbürgermeister Marold Wosnitza. Kurz nach 19 Uhr wurde entschieden, dass der britische 250-Kilo-Sprengkörper am Dienstag um 12 Uhr entschärft werden soll. „Bis dahin müssen alle Anwohner im Umkreis von 250 Metern ihre Gebäude verlassen haben“, sagte Feuerwehr- und Katastrophenschutzinspekteur Frank Theisinger. „Hätten wir es hier mit einer 500-Kilo-Bombe zu tun bekommen, wäre sogar ein Radius von 500 Metern geräumt worden. Und davon wären dann auch das Gefängnis, das Nardini-Klinikum und das Awo-Altersheim betroffen gewesen.“

Der Blindgänger wurde bei Bauarbeiten an der Berufsbildenden Schule gefunden.
Der Blindgänger wurde bei Bauarbeiten an der Berufsbildenden Schule gefunden.

Die Feuerwehr und weitere Hilfsorganisationen werden am Dienstagmorgen um 7 Uhr mit ersten Einsatzmaßnahmen beginnen. Über die Notmeldesysteme Nina und Katwarn sowie über Facebook und die Zweibrücker Stadt-Homepage wird die Bevölkerung zur Evakuierung aufgerufen. Die RHEINPFALZ berichtet im Liveblog. „Ab 10 Uhr erfolgt dies dann auch noch mit Lautsprecherdurchsagen“, sagt Theisinger. Der Kampfmittelräumdienst soll um 12 Uhr mit der Entschärfung beginnen. „Und zwar erst, nachdem dort die Mitteilung ergangen ist, dass der 250-Meter-Umkreis auch wirklich vollständig geräumt ist.“ Der Feuerwehrchef hofft, dass der Bevölkerung spätestens gegen 14 Uhr die Rückkehr in den genannten Bereich erlaubt werden kann.

Kindergärten bleiben geschlossen

Für die Evakuierten, die im fraglichen Zeitraum nicht anderswo unterkommen können, wird die Festhalle als Aufenthaltsort bereitgestellt. Spätestens ab 12 Uhr ist auch jeglicher Flugverkehr über dem Zweibrücker Stadtgebiet untersagt. Der Zentrale Busbahnhof (ZOB) wird ab 10 Uhr nicht mehr angefahren. Auch das städtische Behördenzentrum Maxstraße 1 ist ab 10 Uhr geschlossen.

Der Fundort der Bombe.
Der Fundort der Bombe.

„Die betroffenen Kindergärten können wir vor Dienstagmorgen leider nicht mehr erreichen. Den Eltern werden wir sagen müssen, dass sie ihre Kinder am besten gleich wieder mit nach Hause nehmen“, spricht Marold Wosnitza von den Kindergärten „Arche Kunterbunt“ am Helmholtz-Gymnasium, der Kita „Schatzkiste“ in der Johann-Schwebel-Straße und dem Kinderhort „Max und Moritz“ am Jugendzentrum in der Maxstraße. Geschlossen bleiben selbstredend am Fundort auch die Berufsbildende Schule, die ohnehin Ferien hat, und das Rathaus der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land. Ab 11 Uhr bleibt auch die Aral-Tankstelle an der Ecke Saarland-/Landauer Straße zu.

Ebenfalls ab 11 Uhr werden die Innenstadt-Einfallstraßen Landauer-/Alte Ixheimer Straße, Seiler-/Steinhauser Straße sowie die Saarland- und die Molitorstraße gesperrt.

Krisenstab tagt permanent

Wenige Hundert Meter vom Bombenfundort entfernt ist die Zweibrücker Feuerwache. Dort tagt seit Montag , 16.15 Uhr, ein Krisenstab aus Feuerwehr, Polizei, DRK, Arbeiter-Samariter-Bund, THW, Ordnungsamt und UBZ. Mit den Verantwortlichen von Stadt und Verbandsgemeinde und der organisatorischen Leitung des Rettungsdienstes wurde das Vorgehen erörtert. „Schade, dass unsere neue Einsatz-Leitzentrale noch nicht fertiggestellt ist“, bedauerte Marold Wosnitza während der Besprechung in dem noch unfertigen Funktionsraum im Feuerwehrgebäude.

Ordungsamtsleiter Klaus Stefaniak (links) und Feuerwehr-Chef FrankTheisinger (Mitte) bei der Besprechung am Abend.
Ordungsamtsleiter Klaus Stefaniak (links) und Feuerwehr-Chef FrankTheisinger (Mitte) bei der Besprechung am Abend.

Dass Teile der Zweibrücker Innenstadt evakuiert wurden, war zuletzt Ende Oktober 2019 der Fall. Bei Arbeiten am neuen Kindergarten hinter der Festhalle war ebenfalls eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Damals wurden 3000 Menschen im Umkreis von 500 Metern evakuiert. Betroffen waren auch das Hilgard-Center, das Helmholtz-Gymnasium und das Awo-Seniorenheim. Damals verzögerte sich die Entschärfung um drei Stunden, weil Leute sich weigerten ihre Häuser zu verlassen.

Hier wird evakuiert

 

Landauer Straße bis Kesselbachstraße, Alte Ixheimer bis Höhe Radio Schwarz, Maxstraße, Lammstraße, Gymnasiumstraße, Wackenstraße bis zur Maerckerstraße, Himmelsbergstraße bis zur Pestalozzischule, Johann-Schwebel-Straße (ohne JVA), Blumenstraße, Molitorstraße, Glockenstraße, Bleicherstraße, ZOB, Münzstraße, Wassergasse, Guldenweg hinter Awo-Seniorenheim, Saarlandstraße ab Seniorenheim bis Landauer Straße.

Der Kampfmittelräumdienst ist an der Feuerwache eingetroffen.
Der Kampfmittelräumdienst ist an der Feuerwache eingetroffen.
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