Zweibrücken Autoaufbrüche weiter rätselhaft

Moderne Autoschlüssel sind praktisch, aber auch anfällig für Störungen. Möglich, dass Kriminelle das auch in Zweibrücken und Umg
Moderne Autoschlüssel sind praktisch, aber auch anfällig für Störungen. Möglich, dass Kriminelle das auch in Zweibrücken und Umgebung bereits ausnutzten.

Seit die RHEINPFALZ im März über rätselhafte Autoaufbrüche ohne Spuren berichtete, ist die Zweibrücker Polizei am Fasanerieberg verstärkt Streife gefahren. Auch Beamte in zivil seien dort nachts im Einsatz gewesen, berichtet der Leiter der Zweibrücker Polizei, Matthias Mahl, auf Nachfrage − jedoch bislang ohne Erfolg.

„Wir haben ausgewertet, was die bevorzugten Tatzeiten sind, und waren dort wochenends unterwegs“, sagt Mahl und ergänzt: „Am Fasanerieberg, aber nicht nur dort.“ In jenen Nächten hätten die Beamten aber nichts Auffälliges beobachtet. Die spurlosen Autoaufbrüche seien derzeit „kein Thema“, sagt Mahl, es häuften sich nun wieder gewaltsame Aufbrüche, bei denen Autoscheiben eingeschlagen werden, wie zuletzt auf dem Parkplatz des Rosengarten-Hotels. Nachdem die Zweibrücker Rundschau berichtete, dass im Februar in Stadt und Umland mehrere verschlossene Autos plötzlich offenstanden, meldete sich eine 44-Jährige, die das seit 2013 in der Wilhelm-Schultz-Straße am Fasanerieberg an ihrem Golf VI fünfmal erlebt hat (wir berichteten am 18. März). Bei der Frau, die deswegen nach Hornbach umgezogen ist, war auch eingebrochen worden. „Ich weiß von der ehemaligen Nachbarschaft, dass alle Angst haben“, hatte die Frau der RHEINPFALZ berichtet und auch Vorwürfe gegen die Zweibrücker Polizei erhoben: Sie fahre in dem Wohngebiet zu selten Streife und habe die mysteriösen Aufbrüche nicht ernst genommen. Die Polizei gab sich damals auf RHEINPFALZ-Nachfrage zugeknöpft, war daraufhin am Fasanerieberg aber öfter unterwegs als sonst. Für die ungewollten Auto-Öffnungen kann es technisch mehrere Erklärungen geben. So genannte Keyless-Systeme − „schlüssellose Autos“ − gelten als leicht zu manipulieren. Grundlage der schlüssellosen Technik ist ein Funksignal zwischen Auto und einer kleinen Fernbedienung, die der Fahrer bei sich trägt. Der Wagen schließt ab einer gewissen Entfernung automatisch ab und wieder auf, ohne dass man einen Knopf drücken muss. Ein solches Keyless-System hat die Frau am Fasanerieberg nicht genutzt. Dennoch könnten auch ihre Erlebnisse etwas mit der Schlüsseltechnik zu tun haben: Autoknacker können Schlüssel, die als Fernbedienung funktionieren, mit einer Art Funkgerät lahmlegen. Das Auto schließt dann nicht ab, der Täter kann die Tür öffnen. Darüber hinaus können, mit etwas Aufwand, Schlüssel-Rohlinge auf fremde Autos programmiert werden.

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