Zweibrücken 5:0 – Machtdemonstration am Wattweiler Berg

Zweibrücken. Dieses Bezirksliga-Derby war eine kleine Machtdemonstration: Mit einem 5:0 (1:0) schickte Aufsteiger TSC Zweibrücken am Samstag die VB Zweibrücken vom Platz. 90 Minuten lang konnten sich 823 Zuschauer betrachten, was den Unterschied zwischen einem Spitzenteam und einer Mittelfeldmannschaft ausmacht. Vor der für Bezirksliga-Verhältnisse ungewöhnlich großen Kulisse brachen die Gäste nach etwa einer Stunde ein, der Sportclub konnte seine spielerische und läuferische Überlegenheit voll ausspielen.

Die Bewegungsspieler, die nicht in Bestbesetzung antraten, luden die Platzherren zum Toreschießen förmlich ein. Das räumte VB-Spielertrainer David Schwartz nach dem Abpfiff unumwunden ein. „Vier der Gegentreffer waren Geschenke“, stellte er ernüchtert fest. Seine Mannschaft habe lediglich in der ersten halben Stunde mithalten können, sich auch einige Torchancen erspielt. Tatsächlich sahen die Gäste im ersten Spielabschnitt gar nicht schlecht aus. Die mit Spannung erwartete Lokalbegegnung war zunächst ein klassisches Abtasten, bei dem die VB Zweibrücken die ersten Abschlüsse wagte. In der elften Minute setzte Steven Hörner einen verunglückten Distanzschuss ab, auch der sehr aktive Dennis Hirt versuchte es von der Strafraumgrenze aus. Die Gastgeber ließen die Partie moderat angehen, erst nach 20 Minuten schalteten sie richtig den Vorwärtsgang ein. VB-Keeper Simon Brunner, der den Rot-gesperrten Alexander Matle ersetzte, rückte ins Blickfeld. Er hatte gute Szenen. Gegen den anstürmenden Denis Sikora rettete der junge Torsteher mit dem Fuß, zwei Szenen später wehrte er gegen Diego Enache ab, und bei einem strammen Schuss von Tim Tropper war Brunner ebenfalls zur Stelle. Das alles nach etwa einer halben Stunde, die VB-Defensive bekam immer mehr Arbeit. Dass schließlich Philip Jakob die Gastgeber in Führung schießen würde, hatte sich angedeutet, immer wieder wurden dem Torjäger präzise Bälle in die Gasse gelegt. Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff verwertete Jakob eine solche Vorlage. Von Tim Tropper bedient legte er das Leder am VB-Keeper vorbei ins Netz. Im zweiten Abschnitt waren sieben Minuten gespielt, da schlug Jakob ein zweites Mal zu. Der Ausnahmeangreifer schloss einen Lauf über 30 Meter erfolgreich ab, absolut sehenswert, wie er sich dabei den Ball immer wieder mit dem Oberschenkel vorlegte und zwei VB-Gegenspieler abhängte. Wenig später hatte die Gäste-Defensive wieder eine schwache Szene, diesmal nutzte Diego Santto Enache das aus und schoss am Torhüter vorbei ins kurze Eck. Nach diesem 0:3 ging bei den Bewegungsspielern nicht mehr viel, die Entlastungsangriffe wirkten unentschlossen, wirkliche Gefahr ging von den Männern in Grün nicht mehr aus. Dafür durfte auf den anderen Seite Philip Jakob noch mal ran, sein 4:0 in der 80. Spielminute konnte er weitgehend unbedrängt erzielen – symptomatisch für die Defensivleistung der Gäste. Praktisch mit dem Schlusspfiff setzte Emre Göz mit dem fünften VB-Treffer noch einen drauf. TSC-Trainer Sanel Nuhic strahlte nach dem Abpfiff, sein Konzept war mal wieder aufgegangen. „Irgendwann hat sich durch unsere Spielweise jeder Gegner müde gelaufen, und wenn es eben nach einer Stunde ist. Dann kippt’s“, sagte er. Der Derby-Sieg sei hochverdient, nach der 2:0-Führung habe seine Truppe frei kombinieren können. (bun)

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