Zweibrücken Ökumenisches Krankenhaus?

Die Details sind noch offen und die Verhandlungen stehen erst am Anfang: Der Landesverein für Innere Mission (LVIM), der das Evangelische Krankenhaus betreibt, hat für seine Einrichtung auf dem Himmelsberg gestern eine Verbundlösung mit dem katholischen Nardini-Klinikum angekündigt.

Der Verwaltungsratsvorsitzende des LVIM, Manfred Sutter, sagte gegenüber der RHEINPFALZ, es herrsche beim Nardini-Klinikum eine „große Offenheit“ für die angestrebte Lösung. Wie mehrfach berichtet, haben die beiden Häuser schon öfter verhandelt, bislang großteils erfolglos. Darauf angesprochen meinte Sutter: „Es herrscht jetzt eine andere Ausgangslage.“ Er sei sicher, dass die Verhandlungen zwar eine „gewisse Zeit“ brauchen werden, aber er strebe an, dass noch vor Weihnachten dieses Jahres „Formen von Verbindlichkeit“ gefunden werden, so der Oberkirchenrat. Gemeinsam mit Kirchenpräsident Christian Schad war er nach eigener Aussage am Donnerstag bei Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) in Mainz. In dem Gespräch habe Einigkeit darüber geherrscht, dass neben der stationären medizinischen Versorgung der Menschen in der Region Zweibrücken der Erhalt der Arbeitsplätze Priorität habe. Laut Sutter will das Land den Verbund mit Mitteln aus dem Krankenhausstrukturfonds unterstützen. In einem Brief an Sutter regt der Staatssekretär im Mainzer Gesundheitsministerium, David Langner (SPD), zudem an, „neben der stationären auch die ambulante und pflegerische Versorgung in den Blick zu nehmen“. Die RHEINPFALZ bat gestern um eine Stellungnahme des Nardini-Klinikums zu dem vom LVIM mitgeteilten Sachverhalt. Dessen Sprecher Thomas Frank sagte: „Ich kann mich nicht dazu äußern, weil mir die Pressemeldung des Landesvereins nicht bekannt ist.“ Wie mehrfach berichtet, steht der angeschlagene Landesverein vor einer Fusion mit den Diakonissen Speyer-Mannheim. Laut Sutter werde dieses Ziel auch weiterhin verfolgt. Grundlage für die geplante Fusion soll ein Gutachten bilden, das eigentlich schon vor Wochen vorliegen sollte, sich aber immer weiter verzögert. Nach Informationen der RHEINPFALZ geht aus einem ersten Teil der Expertise, der bereits erstellt ist, hervor, dass das Zweibrücker Krankenhaus im Vergleich zu anderen Einrichtungen nicht sonderlich gut abschneidet. Die Diakonissen wollen es daher nur ungern übernehmen.

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