Speyer Zwei Brüder – ein Ziel: Die Kortes greifen an

Es gibt auch Auswärtsspiele mit Heimspielcharakter: So eins erlebte Raffael Korte gestern mit Zweitligist Eintracht Braunschweig beim 1. FC Kaiserslautern. Zu seinem Leidwesen aber nur auf der Bank.

KAISERSLAUTERN

. „Jeder will immer spielen. Ich hier natürlich ganz besonders. Vor allem da meine Familie im Stadion war, und auch die Familie meiner Freundin“, sagte Raffael Korte nach der 1:2 (1:1)-Niederlage auf dem Betzenberg gegen den FCK. Nach zwei Startelfeinsätzen in Düsseldorf (2:2) und gegen Heidenheim (3:0) schmorte die Nummer 13 gestern auf der Bank. 2011 ist er nach zwei Jahren beim Oberligisten TuS Mechtersheim nach Braunschweig gekommen. Fußballerisch ausgebildet wurde er zusammen mit seinem Zwillingsbruder Gianluca bei Phönix Schifferstadt. Eine gute Schule fürs Fußballerleben. Erst einmal haben sich die Wege der Zwillinge bisher getrennt: Raffael spielte letzte Saison auf Leihbasis beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken. Am Ende stand der Abstieg des FCS. „Niemand steigt gern ab. Aber für mich war es das Ziel, viele Spiele zu bekommen, so gesehen war’s ein gutes Jahr für mich“, sagt Raffael Korte. Im Sommer kam er zurück zur Eintracht. Den Aufstieg 2013 hat er miterlebt, auch ein Stück Anteil daran, den Abstieg ertrug er aus der Ferne mit. „Raffael ist gestärkt zurückgekommen“, sagt Trainer Torsten Lieberknecht, der Gianluca Korte nach einem im Januar erlittenen Kreuzbandriss auf dem Weg zurück in den Profikader sieht. Das riesige Pech des Bruders ließ auch Raffael leiden. „Ja, es war definitiv nicht einfach, damit umzugehen, als ich die Nachricht bekommen habe“, sagt er beim Blick zurück. Gianluca war auf dem Sprung in die Startelf. Er nimmt nach zwei Erstligaeinsätzen und 15 Spielen in der Zweiten Liga einen neuen Anlauf. „Man ist sich selbst der größte Kritiker“, sagt Raffael Korte, aber auch die anerkennenden Worte des Trainers nach der Rückkehr ermutigen ihn. „Größtenteils konnte man zufrieden sein“, sagt der Mittelfeldspieler beim Blick zurück auf seine Spiele. Beim Gedanken an den Aufstieg, der die Stadt verwandelte, gerät Raffael Korte ins Schwärmen. Das noch einmal zu erleben – ein Ziel. „Wir hatten einen super Start mit dem schnellen 1:0. Dann haben wir uns zu tief fallengelassen, Lautern kam auf. Und dann …“, reflektierte Raffael Korte die 90 Minuten im Fritz-Walter-Stadion. „Ich war eigentlich immer FCK-Fan“, beschrieb er gestern seine emotionale Verbindung zu den Roten Teufeln. Nur mit dem Wechsel nach Lautern hat es nicht geklappt, erzählt der Jung-Profi, der Ex-Torwart Michael Serr seit Jahren als Berater an seiner Seite weiß. Am Freitag werden die Kortes 24. Am Sonntag gegen den VfL Bochum will Raffael wieder erste Wahl sein.

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