Speyer Zur Sache: Nochmals Georg Lehr zum BAP-Konzert 1994

„Ich pflichte Wolfgang Niedecken bei: Das Ganze war wirklich hirnrissig.“ Das schreibt Georg Lehr aus Otterstadt zur veröffentlichten Diskussion rund um Vorgänge am Rande eines Konzerts der Kölner Rockgruppe BAP am 24. Juni 1994 auf dem Gelände des Speyerer Technik-Museums. Zur Erinnerung: Über dieses Konzert berichteten wir in unserer Serie „Speyer und der Rock’n’Roll“ am 21. Februar. Daraufhin schilderte Lehr seine Erinnerungen an das Konzert, zu dessen Sicherheitskräften er gehört hatte. Dabei beschrieb der Leser unter anderem einen Stand auf dem damaligen Konzertgelände, an dem laut seiner Darstellung mit Erlaubnis der Band verschiedene Arten von Waffen verkauft worden seien. Dieser Erlebnisbericht erschien in der Ausgabe vom 28. Februar. In einer weiteren Reaktion äußerte Birgit Balles aus Speyer Zweifel am Wissen der Gruppe um solche Vorgänge. Zum Beleg fügte sie einen handschriftlichen Antwortbrief von BAP-Chef Wolfgang Niedecken bei, der bekräftigte, von einem derartigen Verkaufsstand nichts gewusst zu haben. Balles’ und Niedeckens Stellungnahmen erschienen am 16. März. Auch Georg Lehr glaubt nach eigenen Angaben nicht, dass BAP oder deren Management wussten, was der Standinhaber damals in seinem Angebot hatte – „sonst hätten sie das ganz bestimmt nicht zugelassen“. In seinem nochmaligen Schreiben zum Thema unterstreicht der Otterstadter, weil nichts Schlimmes passiert sei und der Standinhaber auf sein Drängen gleich alles abgeräumt habe, habe er damals auch nicht nachgehakt. „Heute würde man so etwas einfach mit dem Handy fotografieren, in Facebook posten und Stürme der Entrüstung lostreten“, so Lehr weiter. Damals seien das aber noch frei verkäufliche Dinge gewesen, die auch reichlich verkauft worden seien. Erst mit neuen Waffengesetzen habe sich das geändert. Sein Fazit: „Früher war halt doch nicht alles besser.“

x