Speyer Zur Sache: Ministerin contra Landräte

Wegen der starken Zunahme der Wildschweine hat das Landesumweltministerium zusammen mit Fachverbänden der Jäger, der Landwirte, der Städte, Gemeinden und Kreistage ein Handlungsprogramm mit 15 Punkten für das Jagdjahr 2018/19 vorgelegt. Laut Kreisjagdmeister Bernhard Sona dient das Programm als Richtschnur für das Vorgehen der Waidmänner im Raum Speyer. Demnach seien insbesondere Frischlinge und erwachsene weibliche Tiere (Bachen) zu erlegen, um den großen Sauen-Bestand zu verkleinern. Großräumige, Revier übergreifende Jagden sollten zu diesem Zweck vermehrt durchgeführt werden. Außerdem seien sogenannte Gemeinschaftsansitzjagden zu organisieren. Bei Jagden auf Schwarzwild werden verschiedene Gebühren erlassen. Im Fall erlegter kranker Tiere sollen Proben zum Test auf die Afrikanische Schweinepest entnommen werden. In einem offenen Schreiben von Dienstag vergangener Woche an Landesumweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) kritisieren die Landräte der Landkreise Germersheim, Südliche Weinstraße und Rhein-Pfalz-Kreis, Fritz Brechtel, Dietmar Seefeldt und Clemens Körner (alle CDU), dieses Programm als in „wesentlichen Punkten nicht zielführend und teilweise nicht oder nur schwer umsetzbar“. Statt es regionalen Gruppierungen zu überlassen, „Runde Tische“ und „Aktionsgemeinschaften“ zur Umsetzung der Empfehlungen zu schaffen, müsste von der Landesregierung ein „koordinierender und konkreter Beitrag“ geleistet werden, fordern die Landräte. Das Land Baden-Württemberg fördere die Jäger bei der Schwarzwild-Bekämpfung deutlich stärker.

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