Speyer „Wir stehen hier nur als Beleuchter“

Fünf Tage Brezelfest liegen hinter den Beschickern auf dem Messplatz. Nicht alle waren mit dem Ergebnis unterm Strich zufrieden. Die Bilanz ist durchwachsen, stellte die RHEINPFALZ im Gespräch mit einigen Schaustellern fest.

Zusammenfassend war festzustellen: Wer im hinteren Bereich zwischen Festzelt, Schwarzwaldhaisl und Biergarten Barth angesiedelt war, hatte kaum Kritik anzubringen. Anders indessen die, die „vorne“ oder im Mittelgang zu finden waren. „Wir stehen hier eigentlich nur als Beleuchter“, sagte Renate Forlani. Schwächer sei die Resonanz an ihrem Orient Express-Imbiss gewesen. „Mir kommt es vor, als seien generell weniger Besucher da gewesen.“ Sie wünscht sich eine Umstrukturierung des Platzes. Auch Kevin Hoffmann, Geschäftsführer des Großfahrgeschäfts „Boostermaxxx“, fand deutliche Worte: „Wenn es hier so weiter geht, geht es mit dem Fest bergab.“ Sehr durchwachsen sei das Geschäft gewesen, noch schlechter als vor vier Jahren, als er zum letzten Mal hier war, damals mit der „Krake“. „Das Problem ist, dass sich alles hinten abspielt.“ Gelassener reagierte Bettina Trost: „Soweit war das Brezelfest zufriedenstellend. Es ist aber wichtig, dass auf dem gesamten Platz die Mischung zwischen Familienangebot und Nervenkitzel stimmt.“ Für die Betreiberin einer Cocktailbar im vorderen Platzbereich steht fest: „Jeder muss schauen, dass er mit seinem Geschäft gut ist.“ Sie selbst habe etliche Stammkunden. Keine Klagen kamen von Autoscooter-Chef Thomas Roßkopf. Mehr Publikum nach der Polonaise, etwas weniger bei der Weltmeisterschaft: Er war zufrieden. So wie Anja Ruppert-Keller, die sowohl mit dem Märchenkarussell als auch mit dem Greifer gute Geschäfte generierte. Allerdings hatte das Vorstandsmitglied im Schaustellerverband auch die negativen Meinungen mitbekommen: „Von einigen habe ich gehört, es sei nicht gut gelaufen.“ Festzelt-Wirt Sandy Marquitz gehörte nicht dazu. „Der Donnerstag wird jedes Jahr stärker, der Freitag war wie letztes Jahr voll, der Samstag war mit der Polonaise der stärkste Tag und auch am Sonntag war das Zelt dank der WM-Übertragung brechend voll“, fasste er zusammen. Nur der Dienstag müsse seiner Meinung nach belebt werden – beispielsweise mit einem Seniorennachmittag, schlägt er vor. Immerhin: Der Familiennachmittag bescherte den Schaustellern gestern noch einmal gute Geschäfte, ebenso das Interesse am Abschlussfeuerwerk. „Das Brezelfest ist auf dem Weg zurück zum Highlight der Region“, bilanzierte Andreas Barth, stellvertretender Vorsitzender des Schaustellerverbands Speyer einen erfolgreichen Verlauf der Sechs-Tages-Veranstaltung verlaufen. Die angegangene Attraktivitätssteigerung habe Früchte getragen: „Die Dirndl retteten erneut den Umsatz auf dem Brezelfest.“ (xsm)

x