Kommentar Wichtig für seine Partei

Axel Wilke war bis zu seinem Abschied der fachlich profilierteste der 44 Stadträte. Ihn zu ersetzen, wird schwer für seine CDU.

Wenn die Stadtverwaltung (wie seit 2019) von einer SPD-Politikerin geführt wird, muss die CDU im Stadtrat punkten – und das, obwohl sie zu vielen Informationen nicht den ersten Zugang hat. Axel Wilke war mit seinen drei Jahrzehnten Erfahrung, mit der Fähigkeit die Themen zu durchdringen und rhetorisch auf den Punkt zu bringen, deshalb besonders wichtig für seine Partei. Die wird nun kämpfen müssen, um schnell wieder auf dieses Niveau zu kommen. Nachfolger Johannes Kabs kann nach nur vier Jahren Ratszugehörigkeit zwangsläufig noch nicht so weit sein.

Wilke selbst sagt, er werde seinem wichtigen öffentlichen Amt nicht nachtrauern. Alles habe seine Zeit. Das gilt auch für die Arbeit im Stadtparlament. Es werden andere kommen und andere Akzente setzen. Dazu kommt: Wilke war respektiert, allerdings nie jedermanns Liebling. Manche empfanden sein Auftreten als überheblich, andere lasteten ihm Enthüllungen um einen privaten Sparkassen-Kredit von 2015 an.