Speyer Weiter warten auf den nächsten Sieg

Römerberg. Unzufriedene Gesichter nach dem 1:1 gegen den SC Idar-Oberstein prägten das Bild beim Fußball-Oberligisten TuS Mechtersheim. Die Leistung in den 90 Minuten jedoch stimmte zumindest in kämpferischer und defensiver Hinsicht (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete).

„Eigentlich haben wir zwei Punkte verloren, das Unentschieden hilft uns nicht wirklich weiter. Auf der Leistung aber können wir zumindest aufbauen“, stellte Eduard Fahrad nach dem Spiel fest. Der Abwehrmann zeigte sich ein wenig erstaunt über die Angriffsbemühungen der Gäste, die seine Abwehr vor nicht allzu große Probleme stellten. Und Kevin Sigl, der mit einer Grippe belastet das Spiel von den Zuschauerplätzen aus mit ansehen musste, erklärte: „Wir müssen natürlich das zweite Tor machen, denn Idar-Oberstein hatte ja im zweiten Durchgang keine einzige Torchance.“ Ins gleiche Horn stößt dann auch Trainer Manfred Schmitt, der eine der besseren Leistungen seiner Mannschaft gesehen haben will, seit er in Amt sei. Die Mannschaft hat viel Willen und Einsatz gezeigt. Marcel Milenkovic und Fahrad gaben gestern eine umsichtige Innenverteidigung, vor der Christopher Hock und Volker Lösch vieles abräumten. Umso ärgerlicher, dass in der einzigen Situation, in der die TuS-Defensive nicht ganz auf der Höhe war, das Gegentor fiel. Die TuS-Führung nach einem Eckball war umso typischer für den Abstiegskampf, in dem Standardsituationen eine größere Bedeutung zufällt. Sorgenkind ist und bleibt die Offensive: Die Ausfälle von Florian Hornig und Kevin Sigl lassen sich nicht einfach so kompensieren. Wie wichtig Ersterer für die Mannschaft ist, weiß auch Sigl: „Er kann die Bälle vorne halten und ist auch einmal für eine Überraschung gut.“ Und gerade diese Ballsicherheit ist es, die in der dräuenden Abstiegsgefahr so wichtig ist. Dass in einer solchen nervlichen Belastungsphase die Spielsicherheit fehlt, ist gerade bei den jüngeren Spielern verständlich. Gestern wurde in vielen Situationen der Weg nach vorne versucht, obwohl ein Abspiel sinnvoller gewesen wäre und umgekehrt. In solchen Zeiten kühlen Kopf zu bewahren und die richtigen Entscheidungen zu treffen ist der markante Vorteil eines erfahrenen Spielers. Und die fehlen dem TuS Mechtersheim derzeit gerade in der Offensivabteilung. Aber es braucht eben Tore, um Spiele für sich zu entscheiden. Die hochgelobten Gäste blieben dagegen gestern vieles schuldig. Es mag daran gelegen haben, dass SC-Trainer Thomas Riedl Mittelfeldspieler Nico Pantano noch vor der Pause vom Platz nehmen musste: „Er war bei einem Kopfball mit seinem Gegenspieler zusammengestoßen und klagte über Kopfschmerzen. Da haben wir ihn vorsichtshalber heruntergenommen.“ Aber wahrscheinlicher war, dass die giftige Gangart der Gastgeber Idar-Oberstein überhaupt nicht schmeckte. Riedl war mit dem Punkt jedenfalls zufrieden. Und TuS-Sportchef Dieter Demmerle verwies gleich auf den kommenden Gegner: „Wenn wir heute keine drei Punkte holen, dann eben am Freitag in Völklingen. Es gibt immer ein nächstes Mal.“ Zumindest solange die Saison noch läuft. (jmr)

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