Speyer Warten auf die Videoauswertung

Die Kriminalpolizei Ludwigshafen hat es nicht geschafft, in dem Zeitraum von 10. August bis gestern die Festplatte der Überwachungsanlage der türkischen Moschee in Speyer auszuwerten. Das teilte gestern Michael Wolpert, Vorsitzender Richter der Ersten Großen Strafkammer des Landgerichts Frankenthal, bei der Fortsetzung eines Verfahrens gegen einen 37-Jährigen aus der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen und einen 29-Jährigen aus Böhl-Iggelheim mit.

Wie mehrfach berichtet, soll der 29-Jährige im April und Mai 2014 an Überfällen auf eine Tankstelle, ein Hotel und ein Spielcasino in Speyer sowie eine Tankstelle in Waldsee beteiligt gewesen sein. Der 37-Jährige soll bei dem Überfall auf das Spielcasino mitgemacht haben. Beide Angeklagte bestreiten dies. Laut der Anklage von Staatsanwalt Stephan Hertwich soll der 37-Jährige bei dem Überfall auf das Spielcasino das Auto seiner Frau gefahren haben. Das Ehepaar beteuert, dass die Ehefrau zum Zeitpunkt des Überfalls mit ihrem Auto eine Tochter des Paares in die Speyerer Moschee gefahren habe. Am vergangenen Verhandlungstag, am 10. August, hatte Manfred Zipper, Anwalt des 37-Jährigen, beantragt, zu prüfen, ob die Videoaufnahmen, die am Tattag mit acht Kameras an den Ein- und Ausgängen der Moschee gemacht wurden und die inzwischen gelöscht sein sollen, rekonstruiert werden können. Außerdem soll geprüft werden, ob die Festplatte der Überwachungsanlage formatiert wurde. Wie Wolpert gestern mitteilte, hat der Vorstand der Moscheegemeinde am 13. August der Polizei die Festplatte übergeben. Die EDV-Experten der Kripo Ludwigshafen hätten die Festplatte bisher jedoch noch nicht überprüft. Nachfragen des Gerichts, wann die Überprüfung stattfindet, hätten keinen Erfolg gehabt. Der Prozess soll nun am 21. September, 9 Uhr, fortgesetzt werden. (ann)

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