Speyer Von Fagottsonaten bis Blues-Songs

Vier von über 60 Lehrern der Städtischen Musikschule Speyer zeigten bei einem Dozentenkonzert am Donnerstagabend im Historischen Ratssaal, worauf sich ihre angehenden Schüler freuen können: Die Bereiche Fagott, Klavier, Gitarre und Jazzgesang stellten sich vor.

Die Musikschule spielt im Leben vieler Kinder, Jugendlicher und Erwachsener eine große Rolle. Ob sie nun den Erstkontakt mit Musik herstellt, wie in frühpädagogischen Kursen für Kleinkinder, oder den versierten Flötisten in weiteren Kniffen unterweist: Die Institution Musikschule ist und bleibt ein wichtiges Instrument musikalischer Bildung. Umso schöner ist es, die Lehrer wie am Donnerstag auch einmal im Konzert zu erleben. Als ausführende Musiker können sie den Zuhörern ihr Können beweisen und auf diese Art vielleicht noch ein paar mehr Interessierte für ihren Unterricht begeistern. Annette Falk lehrt erst seit ein paar Monaten Fagott an der Speyerer Musikschule, ansonsten ist sie als Solo-Fagottistin am Mannheimer Nationaltheater engagiert. Sie präsentierte gemeinsam mit Stephan Rahn am Klavier die Fagottsonate von Camille Saint-Saëns. Im ersten Satz noch schwelgerisch, zeigte Falk im zweiten hüpfende Stakkato-Noten, die die typische Klangfarbe des Fagotts erklingen ließen. Der etwas tollpatschig wirkende Klang des Holzblasinstruments prägt diese humorvoll wirkende Sonate aus dem Jahr 1921. Pianist Stephan Rahn, der in Speyer nicht nur als Musikschullehrer aktiv ist – die von ihm ins Leben gerufene Reihe „Kontrapunkte“ für zeitgenössische Musik zeigt dies eindrucksvoll – spielte die Sonate D-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart. Seine energiereiche Deklamation im dritten Satz überzeugte. Die vorangehenden Teile waren eher durch fein perliges Spiel gekennzeichnet und entspannten somit sanft Mozarts Melodien. Schulleiter Bernhard Sperrfechter führte nicht nur durch das Programm und stellte seine Kollegen vor, sondern zeigte auch an der akustisch klingenden E-Gitarre, was er musikalisch drauf hat. Mit dem „Orfeo Negro“ von Louis Bonfa ließ er eine entspannte, von südamerikanischen Rhythmen beseelte Stimmung entstehen, die ganz von seiner virtuosen Artikulationsweise der synkopierten Sehnsuchtsmusik lebte. Jutta Brandl stellte mit ihrem von „Blue Notes“ geprägten Jazzgesang Blues-Songs gemeinsam mit Sperrfechter vor und beeindruckte durch Improvisationstechniken, die ihre Musikschüler bei ihr lernen können.

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