Speyer Vom Tabakdorf in die Weltstadt mit Herz

WALDSEE. „München ist eine schöne Stadt. So schnell bringt mich dort nichts weg. Aber es ist auch immer schön, in die Heimat zu kommen“, sagt Rüdiger Spindler, der Trainer der zweiten Damen-Handball-Mannschaft des FC Bayern München. Der aus Harthausen stammende 25-Jährige weilte mit den Seinen seit Donnerstag in Koblenz im Trainingslager und machte am Sonntag auf dem Rückweg nach München Station in Waldsee.

Vor drei Jahren verschlug es den ledigen Sohn des früheren Speyerer Handballers Horst Spindler beruflich in der Automobilbranche in die bayrische Hauptstadt. Dort suchte er nach einem Verein, um als Schiedsrichter einzusteigen. Seine Ansprüche sieht er bei den Bayern am besten erfüllt. „Ich habe über den Handball einen großen Freundeskreis bekommen“, sagte Spindler im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Im Schatten der Fußball- und Basketballprofis betreiben in der Handballabteilung 420 Aktive und Jugendliche Breitensport. „Dabei bleibt es auch“, meinte Spindler zu Ambitionen, auch im Spiel mit der kleineren Kugel höherklassig anzutreten. Die Männer spielen sechst-, die Frauen siebtklassig. Er selbst weitet sein Engagement stetig aus. Aktuell fungiert der Harthausener als Ressortleiter Schiedsrichter, kümmert sich um die Turnierorganisation und Öffentlichkeitsarbeit. Als Referee hat er in den letzten beiden Jahren Spiele in Mexiko, Österreich und Schweden geleitet. Als Mitglied des Schiedsrichterausschusses Oberbayern ist er für die Schiedsrichterausbildung mit verantwortlich. Den Weg zum Handball fand Spindler in der Jugend des TSV Speyer. Als Aktiver lief er nicht auf, sondern verschrieb sich der Schiedsrichterei. Der verstorbene Schwegenheimer Weltklasse-Unparteiische Hans Thomas förderte ihn im Pfälzer Handball-Verband. Seit einem Jahr trainiert er die Damen II: „Die Mädels machen mir viel Spaß.“ Auf Anhieb holten sie die Meisterschaft. Die Auswahl stieg aber nicht auf, weil die eigene erste Damenvertretung eine Liga höher nicht den Sprung nach oben schaffte. Aber der Verein lud das Team zur Meisterschaftsfeier in die Allianz-Arena ein. Jetzt steht die neue Saison vor der Tür. Eine seine Spielerinnen stammt aus der Nähe von Koblenz. Also packte das Team die Gelegenheit beim Schopf und hielt dort ein Trainingslager ab, um die Neuzugänge einzubinden. Gegen TuS Horchheim gab es ein 21:17. In Koblenz statteten Spindlers Eltern am Samstag Sohn und Mannschaft einen Besuch ab. Die Bayern-Damen stärkten mit der Besichtigung des Bundesgartenschaugeländes und der Festung Ehrenbreitstein den Mannschaftsgeist. Das Trainingsmatch in Waldsee kam über Daniela Alter und Markus Reichert zustande, mit denen Spindler das Speyerer Schwerd-Gymnasium besuchte. Ein Spiel gegen den TSV klappte angesichts des Brezelfests nicht. „Mal sehen, wie wir nach dem Trainingslager Paroli bieten können“, sagte Spindler vor der Partie.

x