Speyer Verkehrsverein führt Familienmitgliedschaft ein

Beim Brezelfest: Uwe Wöhlert.
Beim Brezelfest: Uwe Wöhlert.

Der Verkehrsverein Speyer strebt die Gemeinnützigkeit an. Mit einer Satzungsänderung hat er die Weichen dafür gestellt. Zudem wird eine Familienmitgliedschaft eingeführt.

„Der Satzungszweck wird insbesondere durch die Erhaltung und Verwaltung des historischen Judenbades mit dem Museum ,Schpira’ sowie durch die Pflege von Brauch und Tradition in Speyer verwirklicht“, steht künftig als zweiter Satz in der „Verfassung“ des rund 620 Mitglieder zählenden Vereins. Die frühere abstraktere Formulierung der „ideellen Förderung des Fremdenverkehrs“ wird getilgt. „Die Betreuung des Judenbad-Areals wird stärker betont“, erklärt Vorsitzender Uwe Wöhlert. Die Änderungen seien rechtlich genau geprüft, an die Anforderungen der Abgabenordnung angepasst und mit dem Finanzamt abgestimmt worden. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung stimmte am Freitagabend einstimmig zu.

Ein großer Vorteil sei, dass der Verein künftig selbst Spendenbescheinigungen ausstellen könne. Bisher hätten Zuwendungen für seine Projekte wie „Verkehrsverein hilft“ in der Corona-Krise über die städtischen Kassen laufen müssen, was sehr aufwendig gewesen sei, so Wöhlert. Eine Gemeinnützigkeit kann auch Vorteile in der steuerlichen Behandlung bieten. Groß Steuern zahlen müssen habe der Verein in den Vorjahren aber nicht, weil es noch teils jahrzehntealte Verlustvorträge gegeben habe. „Aber das läuft irgendwann aus“, sagt Wöhlert. Für die Abwicklung seiner wirtschaftlichen Aktivitäten, vor allem die Ausrichtung des Brezelfests, hat der Vereine schon länger eine Veranstaltungs GmbH gegründet. Brauchtum fördert er auch mit dem Sommertagszug, der für 10. März 2024 vorbereitet wird.

Mit der Satzungsänderung kommt auch eine neue Familienmitgliedschaft. Einzelmitglieder zahlen künftig 30 Euro Jahresbeitrag, Paare 40 Euro, Familien unabhängig von der Anzahl minderjähriger Kinder 50 Euro. Für Einzelmitglieder und Paare ist das laut Wöhlert die erste Beitragserhöhung seit 21 Jahren – um rund 20 beziehungsweise zehn Prozent.

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