Speyer Tuning-Kontrollen: Urkundenfälschung und illegales Rennen

Illegal entstanden: „Donuts“ im Bereich Rinkenbegrerhof.
Illegal entstanden: »Donuts« im Bereich Rinkenbegrerhof.

Sogenannte Auto-Poser mit getunten Fahrzeugen sind für Anwohner und andere Verkehrsteilnehmer oft ein Ärgernis. Gefährlich werden können die Autos zudem. Die Speyerer Polizei hat deshalb monatelang mit diesem Schwerpunkt kontrolliert. Sie zieht nun eine durchwachsene Bilanz.

Eines sagt Timo Ott, Verkehrssachbearbeiter der Polizeiinspektion Speyer, vorweg: „Eine Auto-Poser-Szene, wie sie beispielsweise in Mannheim oder Heidelberg erkannt wurde, ist im Dienstgebiet der Polizei Speyer derzeit erfreulicherweise nicht festzustellen.“ Fündig geworden seien die Beamten aber durchaus. 24 Verfehlungen seien allein in den Monaten von September bis November zur Anzeige gebracht worden. Ein verstärktes Augenmerk werde auf solche Fahrzeuge und ihre Nutzer aber schon seit August vorigen Jahres gelegt, und das werde auch in Zukunft so sein.

Mehrfach seien Beschwerden von Anwohnern ein Auslöser der Kontrollen gewesen. Diese beträfen unter anderem das Gelände der Aral-Tankstelle in der Bahnhofstraße, berichtet Ott. Tankstellen als Treffpunkte der Poser-Szene würden ebenso bewusst kontrolliert wie gern genutzte Straßen. Als Beispiele nennt er neben der Bahnhofstraße die Wormser Landstraße, die Landwehr-, Friedrich-Ebert- und Kurt-Schumacher-Straße. Der Grund für illegales Tuning sei dabei fast immer derselbe, so der Hauptkommissar: „Imponiergehabe.“

Veränderungen der Marke „Eigenbau“

Wenn etwas festgestellt wurde, waren das immer wieder Veränderungen am Fahrwerk und an der Auspuffanlage und der Einbau sogenannter Distanzringe zur Verbreiterung der Fahrspur, so Ott. Der Austausch der Felgen und der Wechsel auf eine nicht in den Zulassungspapieren eingetragene Reifen-Felgen-Kombination kämen hinzu, ebenso „lichttechnische Veränderungen der Marke Eigenbau“. Folge: 17 Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Erlöschens der Betriebserlaubnis nach technischen Veränderungen. Ott: „Für die Betroffenen hatte dies zur Folge, dass ihnen die Weiterfahrt nur für die Vorführung ihres Fahrzeugs bei einer amtlichen Prüfstelle gestattet wurde.“

In der Bilanz der Speyerer „Poser-Kontrollen“ stehen außerdem zwei Anzeigen wegen abgefahrener Reifen und einer eigenmächtig angebrachten Fenstertönungsfolie, zwei weitere wegen Fahrens unter Alkohol- und Drogeneinfluss und eine wegen Urkundenfälschung. Es sei eine „Totalfälschung eines Gutachtens für den Verbau einer Auspuffanlage“ vorgelegt worden. Ein Auto sei sichergestellt und zur beweissicheren Begutachtung bei einer amtlichen Prüfstelle abgeschleppt worden. Weiteres Ergebnis: eine Strafanzeige wegen eines verbotenen Kfz-Rennens. Das sei die Formulierung im Strafgesetzbuch, so Ott. Genauer gehe es darum, dass ein Fahrer im Kreuzungsbereich Industrie-/Heinkelstraße verbotenerweise „Donuts“ gedreht habe, also sein Auto mit viel Gummiabrieb driften ließ.

x