Speyer Textsicher und erfahren

Besuch beim Speyerer Bischof: Karl-Heinz Wiesemann (rechts) empfängt eine Sternsinger-Gruppe.
Besuch beim Speyerer Bischof: Karl-Heinz Wiesemann (rechts) empfängt eine Sternsinger-Gruppe.

Unter dem Motto „Kinder helfen Kindern“ ziehen in diesen Tagen Könige und Sternenträger von Haus zu Haus. Auch in Speyer tragen die Sternsinger Lieder sowie kurze Texte vor und versehen viele Türen mit dem Segensspruch. Die RHEINPFALZ hat eine Gruppe begleitet.

„Sternsinger zu sein ist etwas Besonderes und es ist schön, mit Freunden durch die Stadt zu laufen und zu singen. Und alles noch für einen guten Zweck“, erklärt der zehnjährige Ben seinen Einsatz. Er ist zum dritten Mal als Sternsinger dabei. Im Dezember wurden die Vorbereitungen für die Aktion getroffen. „Ich kannte den Liedtext und die Verse bereits aus den vorherigen Jahren“, sagt er. „Beim Treffen haben alle Sternsinger und Betreuer einen Film über das diesjährige Land gesehen, für das das Geld gesammelt wird“, sagt Ben. Gespendet wird für eine Organisation in Peru, die Kinder mit Behinderungen unterstützt. Viel Übung brauchte auch Emil nicht. Er ist als Melchior zum dritten Mal dabei und absolut textsicher. Durch seine Schule wurde der Elfjährige auf die Aktion aufmerksam. „Ich habe mich dafür interessiert und bin gerne dabei, weil man dadurch fremden Menschen helfen kann“, sagt er. Wie in jedem Jahr besuchen die Sternsinger auch Bischof Karl-Heinz Wiesemann. Acht Kinder und Betreuer singen das Lied „Stern über Bethlehem“ und sagen ihre Texte auf. „Ich freue mich über euren großen Einsatz und dass ihr als Boten Jesu die Liebe in die Welt tragt“, sagt Wiesemann. Zum Abschluss schreiben die Kinder den Segen „20*C+M+B+19“ an die Tür des Bischofshauses. Der Stern steht für den Stern von Bethlehem. Die drei Kreuze sind ein Zeichen für den Segen „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Die Zahlen zeigen das jeweilige Jahr an. Die Buchstaben stehen für den lateinischen Segensspruch „Christus Mansionem Benedicat“ – Christus segne dieses Haus. Die 13-jährige Charlotte ist zum vierten Mal dabei. „Wenn man abends nach Hause kommt, weiß man, was man am Tag geschafft hat“, sagt sie. Sie berichtet von freundlichen Menschen, die die Gruppe willkommen hießen, aber auch von Bürgern in der Altstadt, die sie wieder wegschickten. Da es in diesem Jahr nur 34 Kinder und Jugendliche sind, die sich an der Aktion beteiligen, sei es nicht immer möglich, alle Häuser zu besuchen. „Die Anzahl ist im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gesunken“, sagt Organisatorin Stefanie Fandel. Vor ein paar Jahren seien es noch 60 bis 70 Sternsinger gewesen. Grund für den Rückgang ist laut Fandel die geringe Anzahl an Kommunionskindern und Messdienern in diesem Jahr. Morgen wird mit einem Abschlussgottesdienst im Dom die diesjährige Aktion beendet, bis es im kommenden Jahr erneut heißt: „Gott segne euch im neuen Jahr, das wünscht euch die Dreikönigsschar.“

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