Speyer Tanzend eine Tradition entwickeln

Stimmung gut : Soroptimisten Speyer bei der Afterwork-Party am Internationalen Frauentag. Im historischen Kostüm dabei: Irmgard
Stimmung gut : Soroptimisten Speyer bei der Afterwork-Party am Internationalen Frauentag. Im historischen Kostüm dabei: Irmgard Münch-Weinmann. Sie machte mit ihrer Aktion daran, dass Frauen in Deutschland erst seit 100 Jahren wählen dürfen.

Einfach mal feiern: Am Abend des Internationalen Frauentags hat die Frauenorganisation der Soroptimisten ins Philipp Eins zur Afterwork-Party geladen, und ganz viele kamen – nicht nur Frauen. Die Soroptimisten in Speyer werden dieses Jahr zehn Jahre als, es gibt sie seit August 2009.

„Am Internationalen Tag der Frauen gibt es schon so viele wichtige gesellschaftspolitische oder kulturelle Veranstaltungen, die sich mit der Rolle der Frau, der Benachteiligung und der Förderung von Frauen beschäftigen, dass wir meinten, wir könnten an dem Tag auch mal einfach feiern“, meint die derzeitige Vizepräsidentin der Speyerer Soroptimisten, Christa David-Wadle, und begrüßt schon die nächsten, gerade angekommenen „Schwestern“ mit Umarmung und Küsschen. Viele der Besucherinnen tragen T-Shirts mit glitzerndem „Soroptimist“-Aufdruck. Der Speyerer Club hat gegenwärtig 36 Mitglieder, die in Speyer und den Umland wohnen und zwischen Ende 30 und Mitte 80 Jahre alt sind. Die dürften am Freitag alle da gewesen sein, aber auch zahlreiche Freundinnen und Bekannte – und deren Männer, Freunde und Bekannte. Denn gegen Männer haben die Soroptimisten nichts, und die männlichen Gäste fühlten sich auch offensichtlich wohl. Der vordere Teil des Philipp eins war für diejenigen, die sich unterhalten und klönen wollten, im hinteren Teil war eine Tanzfläche freigeräumt, die auch fleißig genutzt wurde, und DJ Flö sorgte für Musik. Die erste Afterwork-Party hatten die Soroptimisten am Internationalen Frauentag 2018 veranstaltet, und sie hätten nichts dagegen, daraus eine Tradition zu machen, vorausgesetzt sie finden jeweils genügend Helferinnen. Eine weitere Afterwork-Party gab es dazwischen im November. Bei beiden Aktionen war das Haus voll. „Wir müssen ja die feuerpolizeilichen Vorgaben einhalten, die hier 190 Besucher erlauben, aber die waren auch den größten Teil des Abends da“, sagt David-Wadle und blickt zufrieden in die große Runde. Die Präsidentin Mechthild Traub hat währenddessen Dienst an der Eingangskasse, wo nicht nur der fällige Obolus entrichtet, sondern auch die Anzahl der Gäste – siehe Feuerpolizei – kontrolliert wird. Die Idee der Afterwork-Party ist, direkt nach Arbeitsende ab 18.00 Uhr oder später einen Zwischenstopp zum häuslichen Feierabend einzulegen, zu entspannen und andere zu treffen. Einen Hintergedanken hat David-Wadle – sie war bis zur Pensionierung war sie Schulleiterin in Ludwigshafen – sehr wohl: „Ich halte ganz viel von Netzwerken. Meine lange berufliche Erfahrung hat mir gezeigt, dass man, egal bei welchem Vorhaben, welcher Aufgabe, sich wesentlich leichter tut, wenn man auf ein Netzwerk von Menschen zurückgreifen kann, sei es zum Wissens- und Erfahrungsaustausch oder auch mal für konkrete Hilfe. Je dichter das Netz, desto besser. Inzwischen war auch Prominenz da: die beiden Grünen-Politikerinnen Julia Jawhari und Irmgard Münch-Weinmann hatten auf der Maximilianstraße aus Anlass des Weltfrauentages ihre Kuchenstücke verteilt und feierten mit. So funktioniert Netzwerken ganz praktisch auf der Tanzfläche.

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