Speyer „Stimmung, Charakter und Qualität sind gut“

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Fußballprofi Gianluca Korte (25) hat eine schwierige Zeit hinter sich. Denn der gebürtige Speyerer, der in Schifferstadt aufgewachsen ist, war ein halbes Jahr (zuletzt beim VfR Aalen) ohne Engagement, ehe er nun einen Vertrag beim Regionalligisten SV Waldhof unterschrieb. Vier Jahre lang spielte Korte nach seiner Zeit beim Oberligisten TuS Mechtersheim bei Eintracht Braunschweig und kam in dieser Zeit in der Bundesliga zum Einsatz, ehe ein Kreuzbandriss im Januar 2014 dazu führte, dass er den Anschluss verpasste. Michael Wilkening hat sich vor dem Topspiel gegen Trier mit ihm unterhalten.

Nach einem halben Jahr ohne Verein haben Sie sich im Winter dem SV Waldhof Mannheim angeschlossen. Sie müssen vor dem ersten Ligaspiel morgen doch förmlich brennen, oder?

Wir als Mannschaft können es kaum abwarten, dass es losgeht. Wir haben viele Wochen lang auf den Samstag hingearbeitet und möchten jetzt zeigen, was wir können. Bei mir ist es ganz ähnlich. Natürlich habe ich wieder große Lust auf Fußball, nachdem ich eine schwere Zeit hatte. Sie waren seit Sommer vereinslos. Kamen irgendwann Zweifel, ob die Karriere vorbei sein könnte? Es ist in jedem Fall schwierig. Vor allem ist es ein Problem, die Fitness zu behalten, um möglichst schnell wieder spielen zu können, wenn man einen Verein findet. Und zwischendurch macht man sich auch mal Gedanken, ob der richtige Verein noch kommt. Hatten Sie Angst? Nein, das war bei mir nicht so. Mich hat diese Situation nicht so belastet, wie vielleicht andere Fußballer, da ich nebenbei studiere und nicht alles auf die Karte Fußball gesetzt habe. Das hat mir sicher geholfen, dass ich mich auf mein Fernstudium, Fachrichtung Sportbusiness-Management, konzentrieren konnte. Trotzdem wollte ich den richtigen Verein finden, um wieder Tritt fassen zu können. Ist Waldhof der richtige Verein? Ja, davon bin ich überzeugt. Für mich war nicht entscheidend, in welcher Liga ich wieder anfange, sondern, dass ich ein gutes Gefühl dabei habe, und das habe ich mit dem Waldhof. Das Team hat einen guten Charakter, die Stimmung ist gut und wir haben viel Qualität. Hinzu kommt, dass ich hier vor vielen Fans spielen kann. Deshalb habe ich auch einen Vertrag bis Juni 2017 unterschrieben, weil ich sicher bin, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Sind Sie schon wieder fit genug für den Ligaalltag? Es ist schwer, das genau zu beschreiben. Ich habe in der Vorbereitung gut gearbeitet, und die Zeit war zum Glück lang genug. In jedem Fall kann ich sagen, dass ich mich gut fühle. Es macht viel Spaß, wieder mit einer Mannschaft zu trainieren, zu der man dazugehört. Für mich geht es jetzt darum, wieder den richtigen Rhythmus zu finden. Ist Ihnen die Eingewöhnung leichtgefallen? Ja, das würde ich so sagen. Ich habe den Vorteil, dass ich ja aus der Gegend komme und nicht alles neu für mich war. Da hätte es jemand schwieriger, wenn er aus Norddeutschland nach Mannheim käme. Ich habe mich hier in der Region gleich wohlgefühlt. Ich wohne jetzt wieder bei meiner Mama. Waldhof trifft im Spitzenspiel gleich als Zweiter gegen Tabellenführer Trier. Wie sehen Sie die Lage vor diesem Duell? In jedem Fall wissen wir nach den 90 Minuten, wo wir stehen. Wir haben uns gut vorbereitet und wollen natürlich mit einem Sieg starten, um Selbstvertrauen zu tanken. Insgesamt überwiegt die Vorfreude auf das Spiel, weil auch viele Zuschauer da sein werden. Die Fans können am Ende auch ein Faktor sein.

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