Speyer Soldaten sind das letzte Mal dabei

Ein zwölf Kubikmeter fassender Müll-Container ist beim Dreck-weg-Tag am Samstag in Harthausen fast voll geworden. Um einen Traktorreifen, Durchmesser zwei Meter, zu entsorgen, müssen einige Helfer in den nächsten Tagen nochmal raus.

Ortsbürgermeister Harald Löffler (CDU) zählte am Samstag etwa 40 Helfer, die beim Dreck-weg-Tag im Einsatz waren, überwiegend bekannte Gesichter: „Die immer dabei sind, ihre zu gehenden Wege seit Jahren kennen.“ An Kindern und Jugendlichen hätte er sich ein paar mehr gewünscht: „Allein schon, weil die Aktion eine gute Gelegenheit ist, sie für die Natur und die Umwelt zu sensibilisieren.“ Anja Hoffmann, zum ersten Mal dabei, hatte es sich „schlimmer vorgestellt“. Entlang des Radwegs Richtung Dudenhofen fand sie vor allem Flaschen, „Kleinteile“, Verpackungs-Müll von Einkäufen im Supermarkt. Beim letzten Spaziergang stieß sie auf mitten in den Wald geworfene Auto-Reifen. Ihr Eindruck: „Die Sachen werden extra zum Dreck-weg-Tag hingestellt.“ Dieter Hoffmann, mit dem Natur- und Vogelschutzverein in der Heiligensteiner Straße und um das Ziegelhütter Loch unterwegs, bestätigt: „Je näher der Tag rückt, desto mehr wird von bestimmten Leuten hingeworfen.“ Sein Hauptärgernis waren eine Menge Beutel mit Hundekot, Bauschutt mit Badfließen. Insgesamt empfand er es dieses mal „nicht so extrem“. Mit der Einschränkung: „Kommt auch auf die Gegend an.“ Beispiel an Waldparkplätzen aus den Autos geschmissener Abfall. Jagdaufseher Hans-Joachim Diekmann sammelte an der Straße nach Hanhofen, zwischen Gommersheimer Weg und Hundesportverein reichlich Schnapsflaschen, Zigarettenschachteln, Papier und drei Autoreifen auf: „Alles in allem keine großen Sachen und weniger als in den Vorjahren.“ Mehrfach tappten er und die Mitgeher in „Bedürfnis-Entsorgungs-Stellen“. Mitarbeiter des Bauhofs sammelten neben Flaschen auch Auto-Batterien und Eisenteile ein. Zum Dank für ihre Teilnahme will Diekmann der Gruppe der Bundeswehr für das Abschiedsfest ein geschossenes Reh spendieren. Beim letzten Mal begleitete Major Sebastian Knaust, Chef der Patenschaftskompanie, seine zehn Mann im Bereich Friedhof und Sportplatz. Auch er hatte „noch mehr Müll erwartet“. Dennoch schockierte ihn, wie gedankenlos sich Leute in ihrem Lebensraum verhalten und welch immensen Schaden sie der Natur zufügen: „Es ist bedauerlich wie niedrig bei vielen das Umweltbewusstsein ist.“ Er dankte den Beteiligten für das Gemeinschaftserlebnis und die Herzlichkeit gegenüber den Soldaten. (län)

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