Speyer Schulbuben mausern sich zu Musterknaben

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Römerberg. Gastgeber TuS Mechtersheim hat gestern Abend den Eichbaum-Cup mit einem 4:2 (0:1)-Endspielsieg über Arminia Ludwigshafen (beide Oberliga) geholt. Im Duell um Platz drei gewann FC Speyer (Verbandsliga) gegen SV Rülzheim (Landesliga) 2:0 (0:0). Im Match um Rang fünf bezwang FV Dudenhofen (Verbandsliga) den BSC Oppau (Landesliga) 6:1 (3:1).

Mechtersheims Trainer Manfred Schmitt verzichtete gar auf die Dienste von Kapitän Thorsten Ullemeyer. Stürmer Eric Veth übernahm. Pascal Derwaritsch ging in die Innenverteidigung. Die erste Chance im Spiel hatte Neu-Armine Marco John, von den A-Junioren des FC Speyer gekommen. Der Ex-Mechtersheimer Marvin Pelzl setzte ihn in Szene. Der Angreifer scheiterte aber an TuS-Torwart Peter Klug. Ludwigshafen kam besser ins Spiel. Mechtersheim erarbeitete sich keine Möglichkeiten, John dagegen zwei weitere gegen Klug. Nico Pantano traf den Außenpfosten. Der erste Abschluss des TuS durch Veth (unplatzierter Drehschuss) ließ eine halbe Stunde auf sich warten. Noch mal klärte Klug hervorragend gegen John. Coach Schmitt: „Wir können froh sein, dass Peter Klug uns im Spiel gehalten hat.“ Der TuS kam gegen Ende der ersten Halbzeit besser ins Spiel. Florian Simon trat aus der eigenen Hälfte einen Wahnsinns-Diagonalball über 60 Meter auf Kevin Selzer, der auf Veth flankte. Dieser scheiterte aber an Andy Gänsemantel. In der besten Mechtersheimer Phase in Hälfte eins fiel das 0:1 (Jan Rillig). „In der ersten Halbzeit haben wir gespielt wie eine Schulmannschaft. Wir hatten keine Ordnung im Spiel. Keinerlei Taktik war zu sehen.“ Mechtersheim kam wie ausgewechselt aus der Pause. Nach einer Flanke von Mihai Petrescu legte Veth auf Simon ab, der vom Strafraumrand flach mit links ins untere Eck zum 1:1 traf. Gleich in der nächsten Situation das 2:1: In einer Pressingsituation vertändelte Gänsemantel. Veth schob mit etwas Mühe ein. Der Aufsteiger machte viel mehr Druck als in Abschnitt eins, suchte häufiger Zweikämpfe und gewann diese. Simon überragte, lief sich wieder die Füße wund, trug entscheidend zum 3:1 bei, weil er zwei Bälle eroberte, ehe sich Pelzl im Strafraum ein Handspiel leistete. Veth verwandelte. Anschließend schwächte sich die Arminia selbst. Dorde Vlacic sah nach zu heftigem Meckern Rot. In der 81. Minute kam Lukas Metz über rechts durch, entdeckte am langen Pfosten den eingewechselten Maximilian Krämer, der zwei Gegner stehen ließ und zu Veth abgab, der im zweiten Versuch mit der Hacke vollstreckte. „Eigentlich war es ja nur ein Freundschaftsspiel. Trotzdem freue ich mich natürlich. Aber das Spiel in der Liga ist wichtiger“, meinte der Torjäger, der auch die Prämie von 1000 Euro abholte. Tim Amberger verkürzte per Elfer (87.) nach Foul von Nicola Karl. „Als Trainer macht es einen natürlich stolz, wenn die Mannschaft genau das umsetzt, was man in der Halbzeit besprochen hat“, teilte Schmitt mit. Speyer startete ohne Kapitän Maurizio De Vico und Abwehrchef Andreas Backmann. Christoph Gass trug die Binde und verbuchte die erste Möglichkeit (15.), als er aus 25 Metern die Latte traf. FC-Torhüter Yannik Sahin stand zweimal auf dem Posten. In der 43. Minute setzte Gass Isa Esen ein, der aber frei nicht am Schlussmann vorbeikam. Zur Halbzeit brachte Co-Trainer Backmann Marvin Sprengling, De Vico und Valentin Ion. Speyer kam jetzt klar besser ins Spiel und versprühte viel mehr Gefahr. Der eingewechselte Marc Thau spielte den Ball in den Strafraum auf Ion, der aber vorbeizielte. Nach einem langen Pass auf Sprengling zog dieser in die Mitte und fand diagonal durch die Schnittstelle Thau – doch wieder nichts. Esen spielte Ion an, der sich gegen zwei Verteidiger durchsetzte und abschloss. Es blieb beim 0:0. Selbst eine Drei-gegen-eins-Situation nutzte der FC nicht: Sprengling gab auf Ion, der uneigennützig durchließ, allerdings so Gass überraschte, zumal die Kugel etwas in seinem Rücken landete. Auch die nächste Gelegenheit (Sprengling) verpuffte. Eine Flanke des aktiven Esen wehrte Rülzheims Keeper gerade noch ab, aber genau auf Sprengling, der per Fallrückzieher das 1:0 machte (76.). Als wiederum Sprengling durchs Mittelfeld dribbelte und Thau bediente, sah dieser in der Mitte Ion, der zum 2:0 (86.) einschob. In den ersten Minuten hielt Oppau gegen Dudenhofen noch die Ordnung, stand eng am Mann. Bei der ersten Unaufmerksamkeit nutzten die FVD-ler aber den Platz im Mittelfeld, und schon klingelte es. Julian Scharfenberger eroberte in der eigenen Hälfte durch eine Grätsche den Ball. Andreas Lange lupfte über die Abwehr und erneut Scharfenberger über den Torwart zum 1:0. Das 2:0 folgte in Minute 19. Lange erkämpfte diesmal die Kugel und leitete die schönste Kombination des Matchs ein, passte Christopher Koch auf links in den Lauf. Der setzte wieder Lange ein, der Scharfenberger, ehe Koch einschob. Der FVD erarbeitete sich weiter Chancen über Außen, wie beim zweiten Tor von Koch, der in der 22. einköpfte. Die erste Gelegenheit für den BSC brachte das 1:3 durch Tim Graf (29.). Er lupfte über Nikolas Mellein. Tolga Barin stellte nach einem kurz ausgeführten Freistoß aus 30 Metern in den Winkel den alten Abstand wieder her. Tor Nummer fünf folgte in Minute 64: Langer Ball von Koch auf Matthias Reeb, der verwertete. Reeb traf nach Zuspiel Scharfenbergers noch zum 6:1.

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