Speyer Schuhimperium Bödeker: 100 Prozent Solarstrom

Gut bedacht: An der Auestraße sind Bö Fashion (oben) und das Schuhhaus Bödeker (vorne rechts) mit Photovoltaik ausgestattet.
Gut bedacht: An der Auestraße sind Bö Fashion (oben) und das Schuhhaus Bödeker (vorne rechts) mit Photovoltaik ausgestattet.

Mit dem Produkt „Business Flex“ aus dem Angebot der Stadtwerke Speyer (SWS) kann Peter Bödeker als erster Unternehmer in Speyer den Sonnenstrom, den er auf eigenen Dächern produziert, als Überschuss für weitere Standorte nutzen. Das sei ein Paradebeispiel für intelligent eingesetzte Sonnenenergie, teilen die SWS mit.

Beim Licht fing die Zusammenarbeit zwischen dem Schuhhändler Peter Bödeker und den SWS vor etlichen Jahren an. Das dimmbare Schaufenster am Ladengeschäft in der Maximilianstraße brachte dem Vorsitzenden der Leistungsgemeinschaft „Das Herz Speyers“ eine Vorreiterrolle ein, heißt es in der SWS-Mitteilung. Über die Nutzung von Tageslicht und thermischer Lüftung – in den Speyerer Filialen BÖ Schuhe sowie im Fashionhaus in der Hasenpfühlerweide und in auswärtigen Filialen – sei die energetische Optimierung weitergegangen.

„Allein im Fashionhaus haben wir 2000 Neonröhren und die Odenwalddecke von früher eliminiert“, so Peter Bödeker. Damit sollte der Energieverbrauch deutlich gesenkt werden, was auch geschehen sei. „Heute sind wir bei etwa einem Fünftel des damaligen Stromverbrauchs gelandet“, zeigt der Geschäftsmann auf. Schließlich fielen die enormen Dachflächen in den Blick, die mittlerweile mit Photovoltaik-Modulen belegt sind. Im vergangenen Jahr wurden die noch freien Flächen bei BÖ Fashion und auf dem Schuhhaus im Geißhorn um etwa 170 Kilowatt erweitert.

SWS-Chef Bühring lobt Bödeker als Vorbild

„Peter Bödeker ist ein Vorbild. Er hebt gemeinsam mit uns das Potenzial der Gewinnung erneuerbarer Energien“, betont SWS-Geschäftsführer Wolfgang Bühring. Das Produkt „Business Flex“ passe zur Energiewabe in Speyer, mit der vor allem eine stärkere Unabhängigkeit vom Energiemarkt erreicht werden solle.

„Insgesamt kommen wir mit den beiden genannten Anlagen auf eine Erzeugung von etwa 180.000 Kilowattstunden im Jahr“, so Christoph Doll, SWS-Teamleiter Geschäftskundenvertrieb/Energiehandel. Nicht alles werde vor Ort verbraucht. Eine Möglichkeit, die Überschussenergie für den Bedarf anderer Standorte zu nutzen, habe Doll für Bödeker ausgearbeitet. Über ein virtuelles Bilanzkreissystem sei das möglich. „Voraussetzung ist, dass eine registrierende Leistungsmessung vorhanden sowie eine Zeitgleichheit gegeben ist“, erklärt der Teamleiter. Sprich: Erzeugung und Verbrauch müssen sich immer die Waage halten.

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