Speyer Roths Salami-Taktik

Mainz (clu). In der Zweiten Bundesliga haben die Damen des TSV Towers Speyer-Schifferstadt beim ASC Mainz 66:63 (24:36) gewonnen.

Zunächst sah es gar nicht nach einem Erfolg aus. Mainz bot in der ersten Halbzeit seine bislang beste Saisonleistung. 2:16 lagen die Towers nach sechs Minuten hinten: „Wir sind nicht wirklich in die Partie hineingekommen. Mainz hat das beste Viertel gespielt, das ich jemals von ihnen gesehen habe. Wir haben zuerst überhaupt kein Mittel gegen sie gefunden“, sagte TSV-Trainer Harald Roth. Ganz allmählich kam Speyer-Schifferstadt mit dem Angriffsspiel der Gastgeberinnen etwas besser zurecht, ohne bis zur Halbzeit den eigenen Spielrhythmus so richtig zu finden. Roth stellte mehrfach in der Abwehr etwas um, ohne die richtigen Lösungen bereitzuhalten. Nach dem Wechsel dann schienen die Towers die passende Taktik zu verfolgen: „Wir haben in der Offensive umgestellt, und sie konnten uns nicht mehr so gut verteidigen. Vor allem aber haben wir zwei Sachen in der Defensive verändert, etwa in der Blockverteidigung. Mainz war sehr stark. Aber wir haben Paroli bieten können. So haben wir scheibchenweise aufgeholt“, meinte der Coach. Zu Beginn des Schlussviertels lagen die Gäste noch mit 40:52 zurück, und kaum einer der lautstarken ASC-Anhänger rechnete zu diesem Zeitpunkt noch mit einer Heimniederlage. Aber sie sollten sich täuschen. Die Towers trafen die richtigen taktischen Entscheidungen und zogen ihr Spiel mit Erfolg durch. Bei Mainz breitete sich Nervosität aus. Der Vorsprung schmolz. Der ASC steckt trotz eines guten Kaders in Abstiegsnöten und begann, in der wichtigen Phase der Partie nachzudenken. Dies führte zu einigen Fehlern, die die Towers ausnutzten. „Michèle Weynandt hat überragend gespielt. Jennifer Mocanu hat in den letzten drei Minuten elf Punkte gemacht und das Ergebnis gedreht. Marla Ruf war in der entscheidenden Phase am Ende auf dem Feld. Das hat in unser Verteidigungssystem am besten gepasst“, berichtete Roth. Er sprach aufgrund der Steigerung von einem verdienten Erfolg. In der Tabelle bleiben die Towers im Rennen um einen Play-off-Platz mit dabei. Am kommenden Sonntag führt die Reise nach Karlsruhe. So spielten sie TSV Towers Speyer-Schifferstadt: Mocanu (23), Weynandt (16), Gelbke (11), Kraus (8), Verboom (4), Ruf (2), Faul (2), Klein, Jalalpoor, Horz, Netter.

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