Speyer Nachprimiz: Herzlicher Empfang für Ordensmann

Römerberg. Ettal, die berühmte Benediktinerabtei in den bayerischen Alpen, wird in Zukunft wohl öfter Besuch aus Mechtersheim und der neuen Pfarrei St. Hildegard Dudenhofen-Römerberg erhalten. Die offizielle Einladung dazu steht jedenfalls, seit Pater Amandus Jung am Sonntag in seiner Heimatkirche in Mechtersheim seine Nachprimiz feierte.

Der 33-jährige Mönch, der dem Orden seit 2003 angehört, war im Sommer von Kardinal Friedrich Wetter in der Klosterkirche Ettal zum Priester geweiht worden, und hielt nun zum ersten Mal eine Heilige Messe in seiner Heimatgemeinde. Es war ein überaus herzlicher Empfang, den die Mechtersheimer Katholiken dem sympathischen jungen Ordensmann bereiteten. Das zeigte sich schon beim „bayerischen“ Begegnungsabend am Samstag im voll besetzten Pfarrheim. Und es war nicht nur das berühmte, von Pater Amandus selbst antransportierte Bier aus der Klosterbrauerei, das bei den Besuchern regen Zuspruch fand. Mit gleichem Interesse und Gefallen folgten sie auch der über einstündigen Bild-Präsentation des Paters, mit der er das Leben nach der Regel des heiligen Benedikt, aber auch seine Wirkungsstätte und den klösterlichen Alltag vorstellte. Im vom Kirchenchor festlich gestalteten Gottesdienst am Sonntag äußerte Pater Amandus dann noch einmal seine große Freude, die Messe in seiner Heimatkirche feiern zu dürfen. Hier sei er in den Glauben hineingewachsen, nicht zuletzt auch durch den jahrelangen Dienst als Ministrant. Der heutige Priester leistete ein paar Jahre später seinen Zivildienst im St.-Vincentius-Krankenhaus in Speyer ab. Das dortige Engagement der Ordensschwestern inspirierte ihn zu einem Leben im Kloster. In seiner Predigt ging der Ordensmann auf die Botschaft des Christkönigs-Festes ein. Der König, den das Evangelium dieses Tages vor Augen stelle, sei ein schwacher Mensch, dessen Leben scheitere und am Kreuz ende. Er sei aber auch ein Unruhestifter, der den Menschen die Wunden der Welt zeige: Habgier, Ausbeutung, Streit, Fremdenhass und religiöse Verblendung. Diese Wunden seien bis heute aktuell. „Wir ecken an, wenn wir wie Jesus darauf hinweisen.“ Jesu Macht, so der Pater weiter, sei die einzige, die zähle: die Liebe. Deshalb sei diese auch das „Grundgesetz“ für jeden Christen. (rhp)

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