Speyer Messen mit Rekordmeister

«SPEYER.» Die Männermannschaft des JSV Speyer freut sich auf den Spitzenkampf der 1. Judo-Bundesliga Süd gegen Rekordmeister TSV Abensberg. Heute um 18 Uhr steigt das Duell im Speyerer Judomaxx, in dem die Weichen für den Einzug in die Finalrunde gestellt werden.

Speyer ist Tabellenzweiter, einen Punkt vor Abensberg, hat allerdings zwei Kämpfe mehr absolviert. „Wir haben gegen starke Mannschaften wie Leipzig, Rüsselsheim und Esslingen schon überrascht und haben uns vorgenommen, gegen Abensberg den Kampf so offen wie möglich zu gestalten“, meint JSV-Teamchef Michael Görgen-Sprau. Als Überraschungsteam der Liga reitet der JSV gerade auf einer Welle der Euphorie. Ein Faktor beim Erfolg der Pfälzer war, dass sie weitgehend von Ausfällen verschont geblieben sind und die meisten Leistungsträger konstant zur Verfügung standen – von einzelnen Ausnahmen abgesehen. Michel Adam hat im Kampf gegen das Verletzungspech einen Rückschlag erlitten – seine Rückkehr wird sich verzögern. In der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm fehlt heute auch Michael Bantle, der im Trainingslager in Ungarn weilt. Martin Ludwig kehrt ins Team zurück. Während Görgen-Sprau also fast seine Wunschformation ins Rennen schicken kann, sieht sich Martin Oberndorfer, Abteilungsleiter des TSV, zu einer Art Abrechnung mit dem Deutschen Judo-Bund veranlasst. Zunächst einmal sei „ein Blick auf die Tabelle der Gruppe Süd der 1. Bundesliga ein Verwirrspiel“, weil die acht Mannschaften unterschiedlich viele Kämpfe ausgetragen haben und der auf den 15. Juni folgende nächste Kampftag erst am 21. September angesetzt ist. Das mache nicht nur für Außenstehende keinen Sinn. Zum anderen sei es nicht nachzuvollziehen, dass der DJB einen Bundesliga-Termin eine Woche vor der Europameisterschaft in Minsk ansetze, was den Bundestrainer verständlicherweise veranlasst habe, Nationalkämpfer für Bundesliga-Einsätze zu sperren. Oberndorfer: „So trifft uns jetzt die Sperre aller unserer Nationalkämpfer. Da kann man nicht mehr von gleichen Bedingungen für alle Vereine sprechen.“ Daher sei es „nicht verwunderlich, wenn sich Sponsoren reihenweise zurückzögen. Wenn man nach Erklärungen sucht, warum sich immer mehr Vereine aus dieser Liga abmelden, so findet man hier einen nachvollziehbaren Grund.“ Der JSV Speyer sei „mit derartigen Problemen nur am Rande belastet“. Das Top-Duell bietet den Rahmen für das „Ehemaligentreffen“. Weil die Speyerer vor 15 Jahren zum ersten Mal in die Bundesliga aufgestiegen waren, hat der JSV alle ehemaligen Kämpfer eingeladen, dem Kampf beizuwohnen und beim gemütlichen Beisammensein die Erinnerungen wieder aufleben zu lassen.

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