Speyer Lieberknecht fliegt, Punkt bleibt

Zweikampf: Mechtersheims Rotsünder Max Lieberknecht gegen Armina-Torschützen Fabian Herchenhan.
Zweikampf: Mechtersheims Rotsünder Max Lieberknecht gegen Armina-Torschützen Fabian Herchenhan.

«Ludwigshafen». Fußball-Oberligist TuS Mechtersheim hat im Derby beim FC Arminia Ludwigshafen ein 2:2 (1:2) erreicht, aber Mittelfeldspieler Max Lieberknecht verloren, der Mitte der zweiten Halbzeit die Rote Karte sah.

Mit den ersten 45 Minuten war TuS-Trainer Ralf Schmitt nicht zufrieden. „Da waren wir zu passiv, zu wenig in Bewegung und nicht zielstrebig genug“, sagte der Coach. Dennoch hatten die spielerisch stärkeren Mechtersheimer ein Chancenplus, doch Georg Ester (7.), Jannik Marx (27.) und Eric Veth (43.) scheiterten an Arminia-Torwart Kevin Urban. Dazu verfehlten Ester (10.) und Veth mit einem Kopfball nach einer Ecke von Standardspezialist Kevin Selzer (14.) das Tor nur knapp. Die Arminia ging mit ihrer ersten Gelegenheit in Führung, als Fabian Herchenhan nach einem Eckball ungestört Maß nehmen konnte (9.). „Im Strafraum müssen wir näher dran sein“, monierte Schmitt. Auch beim zweiten Gegentor sah die Abwehr des TuS nicht gut aus. Talha Demirhan war bei einem Konter nicht aufzuhalten und legte Nauwid Amiri die Kugel maßgerecht vor (41.). „Wir begleiten nur, statt zu attackieren. Generell hat mir bei Umschaltaktionen der Arminia zu oft die Absicherung gefehlt“, kritisierte der Trainer. Zwischen diesen beiden Treffern lag das 1:1 (37.), eine Co-Produktion zweier früherer Arminia-Spieler. Ausgangspunkt war ein sehenswertes Solo von Eric Veth, dessen Flachschuss aus 18 Metern Urban zwar abwehrte, aber Kazuaki Nishinaka setzte nach und drückte den Ball über die Linie. Der kleine Japaner war der beste Mann auf dem Feld, gefiel mit blendender Technik und guten Ideen. „Er ist aus unserer Mannschaft nicht wegzudenken“, lobte Schmitt den Mittelfeldspieler. Direkt nach Wiederanpfiff gab es die Schlüsselszene der zweiten Halbzeit. TuS-Torwart Peter Klug riss bei einem Schuss von Amiri reaktionsschnell dem Arm hoch, wehrte den Ball ab und entschärfte danach auch den Kopfstoß von Sebastian Lindner (46.). „Da kann man nicht überlegen, das geht instinktiv“, erklärte Klug. Vor der Pause hatte er bei Rückpässen mitunter Probleme bei der Ballverarbeitung. „Dies hatte mit dem holprigen Platz zu tun“, sagte der Torhüter, der bis 2016 in 126 Oberligaspielen das Tor der Arminia hütete. Das Remis gehe in Ordnung, war Klug mit der Punkteteilung einverstanden. Mechtersheim fing sich nach diesen Schrecksekunden schnell und war feldüberlegen. Beim 2:2 brauchte sie allerdings Urbans Hilfe. Der Torhüter spielte einen fatalen Fehlpass, Nishinaka erkannte gedankenschnell die Situation und servierte die Kugel maßgerecht, sodass Lukas Metz per Kopf traf (59.). Vielleicht hätte der TuS gewonnen, wäre Max Lieberknecht nicht erstmals in seiner Laufbahn vom Platz geflogen. „Wir waren gegen eine tief stehende Arminia die aktivere Mannschaft“, sagte Lieberknecht. Und tatsächlich hatte der TuS noch eine große Siegchance, doch der Kopfball Lukas Hartliebs nach einstudiert wirkender Eckballvariante strich über die Latte (78.). „Zu zehnt haben wir die Aufgabe gut gelöst und hätten gewinnen könne“, sinnierte Schmitt. Ein bisschen trauerte er dem entgangenen Dreier schon hinterher.

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