Speyer In Bestaufstellung ins Finale

SPEYER. Zwischendurch hat der JSV Speyer dann doch noch gezittert. Die Frauen des JSV sahen am abschließenden Kampftag der Bundesliga Süd ihren Vorsprung auf den Tabellenzweiten stark schmelzen – doch am Ende reichte es trotz einer 5:9-Heimniederlage gegen JC Leipzig, um Platz eins zu verteidigen (wir berichteten in RHEINPFALZ am SONNTAG).

Die vermeintlich klare Ausgangslage – der ungeschlagene Spitzenreiter aus Speyer gegen den Vorletzten aus Leipzig – erwies sich als trügerisch. Die Gäste, amtierender Deutscher Meister, traten fast in Bestbesetzung an. Der JSV verzichtete hingegen auf seine ausländischen Starterinnen, die zum Teil bei der Weltmeisterschaft in Russland auf die Matte gingen und eine Pause bekamen. Dass der Tabellenzweite Großhadern in Wiesbaden 11:3 gewann, wussten die Speyererinnen vor dem Kampf. Drei Punkte benötigten die Domstädterinnen noch. Doch Selina Dietzer und Jessica Lindner unterlagen. Auch Barbara Bandel nahm eine ihrer seltenen Niederlage hin – gegen die Olympia-Silbermedaillengewinnerin Kerstin Thiele. Zwei Strafen gaben dabei den Ausschlag. Rebecca Bräuninger, hochgestellt in die Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm, überrannte ihre Gegnerin in weniger als einer Minute förmlich und holte in beeindruckender Manier den ersten Zähler für die Gastgeberinnen. Nichts zu holen gab es für Miriam Kost und Janina Hofäcker. Patrycia Szekely verkürzte mit einem schönen Ippon-Wurf nach 32 Sekunden zum 2:5-Pausenstand. Den wichtigen dritten Punkt holte Bräuninger zum Auftakt des zweiten Durchgangs mit einem weiteren klaren Triumph, ehe der Zähler bis 48 Kilogramm kampflos an Leipzig ging. Die Regeln verboten einen Einsatz Lindners, im ersten Durchgang nach einer Würgetechnik ihrer Gegnerin kurzzeitig bewusstlos. Bandel setzte sich anschließend in einem hart umkämpften Duell gegen Marie Branser durch. Vanessa Müller gab sich trotz starker Leistung der erfahrenen Top-Athletin Melanie Gerber geschlagen. Dietzer, um drei Klassen hochgestellt, richtete erwartungsgemäß gegen Thiele nichts aus, und Szekely strich trotz couragierter Leistung eine Kategorie höher als gewohnt ebenfalls die Segel. Verena Thumm sorgte allerdings mit einem knappen Sieg im abschließenden Duell für einen versöhnlichen Abschluss. „Wir waren heute nicht in Bestbesetzung. Leipzig hat eine starke Truppe. Aber wir haben die Punkte geholt, die wir gebraucht haben“, sagte Trainerin Nadine Lautenschläger: „Ich bin zuversichtlich, dass wir in drei Wochen beim Finale stärker auftreten werden. So wie es aussieht, werden wir personell komplett sein und sicherlich von der Form her auch besser drauf sein als heute.“ (rhp)

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