Speyer Haus für Flüchtlinge soll bald fertig sein

91-83452727.jpg

WALDSEE. Der Rhein-Pfalz-Kreis will Aufgaben der Flüchtlingsbetreuung an die Verbandsgemeinden und Gemeinden abgeben. Die Kommunen bekommen, wie berichtet, Geld von der Kreisverwaltung, um die Aufgaben erfüllen zu können. Für den Verbandsgemeinderat Rheinauen geht die Rechnung des Kreises in Ordnung, er hat dem „Zuständigkeitswechsel“ zum 1. Juni in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt. Zurzeit wohnen in der Verbandsgemeinde Rheinauen knapp 300 Geflüchtete, in Waldsee selbst gibt es gleich zwei große Flüchtlingsunterkünfte. In Hotel Oberst wohnen derzeit 100 Flüchtlinge. Im anderen Haus, in dem früher Landgasthof/Metzgerei Hardt untergebracht waren, können in Zukunft noch einmal 100 Flüchtlinge wohnen. Der Rhein-Pfalz-Kreis hat das Haus in der Waldseer Schlichtstraße für 2,2 Millionen Euro gekauft und hergerichtet. Die Erstbelegung war eigentlich schon für Ostern geplant, allerdings hat sich die Sanierung des Hauses verzögert. Landrat Clemens Körner (CDU) berichtete gestern auf RHEINPFALZ-Anfrage, Grund dafür seien Vorgaben des Brandschutzes: „Da ging es darum, ob die Wandtäfelungen dem Brandschutz entsprechen“, nennt er ein Beispiel. Wie berichtet, hatte der bulgarische Vorbesitzer, von dem der Kreis das Haus gekauft hat, den Umbau des Beherbergungsbetriebs nicht unbedingt den deutschen Normen entsprechend bewerkstelligt. „Wenn das Haus in acht, vierzehn Tagen fertig hergerichtet ist, fangen wir an zu belegen“, sagte Körner gestern. Zur Vorgehensweise bei der Belegung des neugekauften Hauses des Kreises sagte er: „Dabei werden wir sehr stark darauf achten, dass nicht nur absolute Neuankömmlinge einziehen, sondern, dass geprüft wird, ob dadurch auch eine Entmietung des Hotels Oberst möglich ist.“ Entmietung heiße in diesem Falle, dass ein Teil der Bewohner des Hotel Oberst in das Haus des Kreises umziehen könnte. Das setze jedoch voraus, dass die Flüchtlingszahlen weiterhin so niedrig bleiben wie sie im Moment sind – der Kreis also nicht mehr soviel Druck habe. Insgesamt, sagt Körner, sei der Kreis dem Hotelier Marc Oberst dankbar für die Aufnahme der Flüchtlinge: „Er hat uns die ganze Zeit über sehr geholfen.“ Betriebswirtschaftlich betrachtet sei es jedoch so, dass der Kreis ein Objekt, das er für viel Geld gekauft habe, auch nutzen müsse. (snr/krx)

x