Speyer Gründe über Gründe

«Römerberg». Der Frust beim TuS Mechtersheim nach der 1:3 (1:1)-Heimniederlage gegen den BFB Hassia Bingen saß tief (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete). Trainer Ralf Schmitt suchte die Ursachen aber nicht nur beim sehr schwachen Schiedsrichter.

Es war wahrlich keine Glanzstunde, die der Unparteiische Gahis Safi am Samstagnachmittag im Gespann mit seinen zwei Linienrichtern erwischte. Das Trio hatte in den 90 Minuten so seine Mühe mit den Abseitsentscheidungen. Auch schien es dem Beobachter, dass die Mannschaft, die nach einem Foul am lautesten aufheulte, einen Freistoß zugesprochen erhielt. Und hier taten sich die Gäste diesmal besonders lautstark hervor, was die Mechtersheimer Anhänger zusätzlich zum Ärger über den Referee noch mehr aufbrachte. Letztlich aber waren die Gäste einfach cleverer. Und so entwickelte sich schon bald eine emotionale Partie, in der die Gastgeber in der Anfangsviertelstunde spielerisch ihr Können demonstrierten und zu Recht mit dem Tor von Goalgetter Eric Veth in Führung gingen (8.). Überraschend war jedoch, dass Bingen nicht sehr tief stand, sondern mit aggressivem Anlaufen den Mechtersheimer Spielaufbau früh störte. Und die TuS-Akteure ließen sich aus dem Konzept bringen. „Wir haben an diesem Tag einiges vermissen lassen“, meinte Coach Schmitt: „Das Spiel ohne Ball war nicht gut. Auch fehlten die Läufe in die Tiefe.“ In der Pressekonferenz benannte er damit einige Fehler seiner Mannschaft, die an diesem Tag einfach nicht ihr volles Potenzial abgerufen hat. Was ihn aber noch mehr gewurmt haben dürfte, waren die fehlenden spielerischen Lösungen. „Der Rasen hatte einen Anteil an der Niederlage“, stellte Schmitt zwar fest. Aber auch im Ansatz waren nur selten Kreativität und Spielfreude zu erkennen, das trotz warmer Temperaturen an der Kirschenallee. Und so drehte Hassia Bingen nach dem Ausgleich durch den schnellen Dennis Desousa Oelsner (21.) nach der Halbzeit das Spiel, auch weil Mechtersheim seine teils hochkarätigen Chancen nicht nutzte. Dagegen erwies sich der Gast dank Philipp Schrimb (52.) und Mukerreu Serdar (90.+1) als deutlich effizienter. Auch das war ein Grund für die insgesamt eher unnötige Pflichtspiel-Niederlage – im übrigen die erste seit Oktober vergangenen Jahres. Viel Zeit bleibt Schmitt und seinem Co-Trainer Marco Coppola nicht. Morgen (20 Uhr) kommt mit dem FC Karbach eine ähnlich unangenehme Elf an die Kirschenallee. Da muss die TuS-Mannschaft wieder ihr altes Gesicht zeigen, auch wenn denn die gesperrten Stammspieler Kevin Selzer und Kevin Schwehm fehlen – keine leichte Aufgabe für den bisher so erfolgsverwöhnten Schmitt und seine Schützlinge.

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