Speyer Gesichter der Kulturszene: Patrick Blau

Patrick Blau: Inhaber der Brezelbäckerei Berzel.
Patrick Blau: Inhaber der Brezelbäckerei Berzel.

Mit den im Internet und in Facebook vorgestellten Menschen aus der Kultur- und Veranstaltungsbranche beteiligt sich die Stadt an einer bundesweiten Initiative. Auf der Webseite gibt es die kompletten Interviews mit Kultur-Fachbereichsleiter Matthias Nowack. Die RHEINPFALZ stellt die Kulturgesichter seit Dezember ebenfalls vor.

Patrick Blau ist Brezelbäcker und Inhaber der Brezelbäckerei Berzel und seit fünf Jahren in der Branche. „Wir sind in der Corona-Zeit aus geschäftlicher Sicht hart getroffen worden. Wir backen nur noch einmal täglich und das ist manchmal schon zu viel. Das ist verständlich bei den aktuellen Bedingungen, an die wir uns halten“, sagt er. Feste, Events und private Feierlichkeiten könnten und dürften nicht stattfinden. Kantinen und Schulen sind ebenfalls geschlossen. Das Bestellbuch sei leer und die Bestellungen, die aufgegeben wurden, würden wieder storniert. „Das Positive an der Sache und auch das Wichtigste dabei: Wir sind bis jetzt gesund geblieben.“ Privat werde es ihm mit der Familie nicht langweilig. Er denke aber oft an andere Menschen, die alleine sind, niemand haben oder nicht besucht werden dürfen.

„Wir sind wie eine große Familie“

Hilfspakete hätten funktioniert, seien angekommen: „Bei der Soforthilfe war es ein Tropfen auf den heißen Stein. Ohne das Kurzarbeitergeld könnten wir in dieser Konstellation mit unseren Angestellten nicht weitermachen. Wir alle müssen da durch und Abstriche machen, persönlich habe ich beim ersten Lockdown zuerst zurückgesteckt, damit ich meine Bäcker halten kann. Ich habe ihnen versprochen, dass wir das gemeinsam durchstehen und auch wieder bessere Zeiten für uns kommen werden. Wir sind wie eine große Familie in der Bäckerei und es ist schön zu wissen, dass man sich zu hundert Prozent auf seine Angestellten verlassen kann.“ Er denkt, dass diese Corona Zeit noch lange Nachwirkungen haben werde, auf manche mehr, auf andere weniger. Leider würden auch einige geschäftlich kaputt gehen. In einigen Branchen sei das Einkommen komplett weggebrochen und auch kein Ende in Sicht. „Persönlich kann ich mir nicht vorstellen, dass auch mit dem gerade angelaufenen Impfprogramm gleich wieder große Events und Feste genehmigt werden, was natürlich für uns und alle anderen eine große Einnahmequelle ist“, sagt er.

Von der Politik erwartet er für seine Firma und alle anderen weitere Hilfen, so dass alle gemeinsam durch diese schwere Krise kommen und so wenig Unternehmen wie möglich daran kaputt gingen. „Der wichtigste Wunsch für mich aber ist, dass im Nachhinein keine versteckten, indirekten Steuerzahlungen beziehungsweise -erhöhungen auf uns zukommen werden, die das Finanzloch der Bundesregierung, das durch die Corona Krise entstanden ist, wieder schließen müssen.“

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