Speyer Frische Luft für die Heilsbruckhalle

Die Lüftungsanlage der Heilsbruckhalle in Harthausen wird erneuert: Einstimmig hat der Ortsgemeinderat Harthausen in der Sitzung am Donnerstagabend im Tabakschuppen die Vergabe eines Sanierungskonzepts an ein Ingenieurbüro beschlossen.

Helmut Biermann, SPD-Fraktionssprecher, gab der Entscheidung den Vermerk „höchste Zeit“: „Wir hatten eine Menge Glück, dass bislang noch nichts passiert ist.“ Ortsbürgermeister Harald Löffler (CDU) formulierte die Dringlichkeit in der weniger dramatischen Sprache der Verwaltung: „Die Problematik der raumlufttechnischen Anlage ist bereits seit Jahren bekannt, und es wurde immer nur die weitere Betriebssicherheit hergestellt. Diese Situation ist nun nicht mehr gegeben, und es muss gehandelt werden.“ CDU-Fraktionssprecher Andreas Heck brachte die Notwendigkeit schlicht auf den Punkt: „Das Ding ist kaputt.“ Biermann ergänzte: „Jeder, der die Heilsbruckhalle nutzte oder bis zur Sanierung der Lüftung weiter nutzt, geht ein Risiko ein.“ Zur Wasserversorgung hat der Rat einen Konzessionsvertrag mit den Verbandsgemeindewerken Römerberg-Dudenhofen unterzeichnet. Die längere Begründung des Ortsbürgermeisters in Stichworten: Um Gewinne und damit die Konzessionsabgabe zu vermeiden, schrieb die Abteilung Wasserversorgung seit 2004 eine „schwarze Null“ und zahlte den Verbrauchern in guten Jahren einen Bonus. Aufgrund von Wasserrohrbrüchen in den vergangenen Jahren (aufgelaufener Verlustvortrag: 80.000 Euro) erhöhte die Gemeinde 2015 den Wasserpreis, errechnete daraus für die kommenden Jahre einen Mindestgewinn von rund 30.000 Euro. Mit dem Vertrag könne die dann fällige Konzessionsabgabe als steuerlich abzugsfähige Betriebsausgabe weiter vermieden werden. Zur Kenntnis nahm der Rat die Jahresrechnung 2014 der Ortsgemeinde. Bei einer Bilanzsumme von 23,4 Millionen Euro listete der Rechnungsprüfungsausschuss ein Anlagevermögen von 23,2 Millionen und ein Umlaufvermögen von 201.600 Euro auf. Die Verbindlichkeiten betragen 1,9 Millionen Euro, die Rückstellungen 83.000 Euro. Hecks Fazit: „Die Prüfung ergab keine Beanstandungen.“ An „Anregungen“ hatte er „eine Konsolidierung der Telefonanschlüsse“, gemeinsame Ausschreibungen der Bauhöfe in der Verbandsgemeinde (Beispiel Kauf und Montage von Reifen für die Fahrzeuge), fehlende Rechnungsbelege der Verwaltung notiert. In die Rubrik „Mitteilungen der Verwaltung“ trug Ortsbeigeordneter Günter Gleixner (CDU) „gibt nichts Neues, ist viel am Laufen“ ein. Ein bleibendes Ärgernis ist für den Harthausener Bernd Fuhrmann die „miserable Internetverbindung“ im Wohngebiet „Im Sand“. Bei der Einwohnerfragestunde zitierte er eine Auskunft der Telekom, dass sie die Kabelverlegung in Harthausen gestoppt habe. Was Ortsbürgermeister Löffler erstaunte: „Ich wusste gar nicht, dass die Telekom schon etwas gemacht hat.“ 97 Prozent der Haushalte seien über Kabel versorgt, wegen der geringen Nachfrage machten Internetanbieter um Harthausen einen Bogen. Wollte die Gemeinde in Eigenregie schnelles Internet verlegen, müsste sie mindestens 300.000 Euro in die Hand nehmen. Fuhrmann hakte nach: „Bei einer Umfrage Im Sand waren von 40 Leuten 95 Prozent mit dem Internetzugang unzufrieden.“ Löffler gab die Anfrage weiter an Verbandsbürgermeister Manfred Scharfenberger (CDU). Der verwies auf den Funkmast am Ortseingang, der am 1. Januar in Betrieb gehe: „Vielleicht lässt sich da was machen.“ Fuhrmann blieb skeptisch: „Das ist ein völlig anderes System.“ (län)

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