Speyer „Es kann jetzt losgehen“

Im Ludwigshafener Rathaus hat Landesinnenminister Roger Lewentz gestern den Bewilligungsbescheid für die Integrierte Leitstelle an Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU) und Branddirektor Peter Friedrich übergeben. Damit steht dem Übergang von der Planungs- in die Ausführungsphase nicht mehr viel im Weg.

Den Auftrag für die Planung der Integrierten Leitstelle hat Lewentz, damals noch Staatssekretär, bereits im Oktober 2009 erteilt. Ziel des Ganzen: Ein mit modernster Technik ausgestattetes Gebäude, von dem aus Feuerwehr und Rettungsdienste aus der ganzen Vorderpfalz ihre Einsätze gemeinsam koordinieren können. Das soll Zeit sparen und die Sicherheit in der Region erhöhen. Als Ort für das neue Gebäude wurde ein Grundstück neben der Hauptfeuerwache im Ludwigshafener Stadtteil Mundenheim ausgewählt. Außer der Chemiestadt am Oberrhein sind bei dem Projekt der Rhein-Pfalz-Kreis, Neustadt, Speyer, der Landkreis Bad Dürkheim und Frankenthal an Bord. Dass die Beteiligten bereits mehr als fünf Jahre auf den Spatenstich warten, erklärte Lohse mit Überlegungen der EU, Krankentransporte europaweit auszuschreiben. In dem Fall wäre die Leitstelle in Ludwigshafen zu groß dimensioniert gewesen, weshalb das Projekt vorübergehend auf Eis gelegt wurde. „Wir waren eigentlich 2013 schon so weit“, erinnerte sie. „Aber jetzt kann es endlich wirklich losgehen.“ Laut Stadt-Kämmerer Dieter Feid (SPD) sollen die Planungen nun rasch abgeschlossen werden. Bis August will er das Großprojekt europaweit ausschreiben und den Bau noch dieses Jahr beginnen lassen. Mitte 2017 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und das Gebäude bezogen werden. Für den Bau der Integrierten Leitstelle sind Investitionen in Höhe von 11,7 Millionen Euro vorgesehen. 6,1 Millionen Euro steuert das Land Rheinland-Pfalz bei, der Rest wird von den beteiligten Städten und Landkreisen getragen. „Leider staffelt sich die Höhe der Kosten, die die einzelnen Beteiligten zahlen müssen, nach der Einwohnerzahl und nicht nach der finanziellen Ausstattung“, merkte Lohse halb im Scherz an. In der Vorderpfalz leben knapp 600.000 Menschen, die meisten davon im Großraum Ludwigshafen. In Zahlen bedeutet das: Auf Ludwigshafen entfallen 1,6 Millionen Euro, auf den Rhein-Pfalz-Kreis 1,4 Millionen Euro. Der Landkreis Bad Dürkheim trägt 1,2 Millionen Euro, Neustadt 500.000 Euro, Speyer 450.000 Euro und Frankenthal 420.000 Euro. Branddirektor Friedrich erwartet sich von der neuen Leitstelle eine deutliche Steigerung der Effizienz bei Einsätzen von Feuerwehr und Rettungsdiensten. Durch die moderne Technik und dadurch, dass beide Stellen künftig in einem Gebäude sitzen, könne eine direkte Kommunikation ohne die bisherigen Umwege stattfinden, was Absprachen deutlich erleichtern werde, blickte Friedrich voraus. (yns)

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