Speyer Energie: Erste Genossen sammeln sechsstellige Summe ein

Zustimmung für die Satzung der Energiegenossenschaft: Abstimmung im Römerberger Zehnthaus.
Zustimmung für die Satzung der Energiegenossenschaft: Abstimmung im Römerberger Zehnthaus.

Bewohner einer Region sollen sich an Projekten zur Gewinnung erneuerbarer Energien beteiligen und die Energiewende vor Ort gestalten können. Diese Idee wird jetzt in Speyer und Umgebung mit Leben gefüllt: Die Energiegenossenschaft „BürgerINenergie Speyer-Vorderpfalz“ ist aus der Taufe gehoben worden.

45 Personen sind nach der Gründungsversammlung in Berghausen schon Mitglieder, weitere werden folgen, sagt Initiator Nicolas Schweigert. Der Römerberger hat die Vorbereitungen mit Unterstützung des Speyerer Vereins Inspeyered gesteuert und ist nun neben Hans-Martin Schön aus Böhl-Iggelheim zum ehrenamtlichen Vorstand gewählt worden. Schweigert ist beruflich als Klimaschutzmanager bei Bayer tätig, Schön habe vor dem Ruhestand für die BASF gearbeitet. Der Vorstand könnte noch um ein bis zwei Personen erweitert werden.

Dass er ein deutliches Wachstum bei der Mitgliederzahl erwartet, habe auch mit einem angekündigten Förderprogramm zu tun, das Investitionen in eine solche Genossenschaft bezuschusse, sagt Schweigert. Deshalb warteten etliche Interessenten noch ab. Die Auftaktveranstaltung habe insgesamt 69 Teilnehmer gehabt – aus Speyer, Lingenfeld, Römerberg, Dudenhofen, Schifferstadt, Böhl-Iggelheim, Otterstadt, Waldsee und Altrip. Anteile kann jeder Interessent ab 100 Euro erwerben. Zusagen für 116.000 Euro liegen Schweigert zufolge schon vor.

Projektideen gesucht

Die ersten konkreten Projekte benennt die Genossenschaft noch nicht. Aktuell seien eine Dach- und eine Freifläche als Photovoltaik-Standorte in Speyer und Römerberg in der Diskussion. „Wir suchen weiter Projektideen. Bürger, Unternehmen, Kommunen oder öffentliche Träger können sich gerne bei uns melden“, sagt Schweigert. Angeboten würden Mietmodelle, bei denen der Dachbesitzer eine Miete erhält, Pachtmodelle oder gemeinsame Finanzierungen. Individuelle Lösungen seien denkbar. Firmenhallen oder Supermarkt-Dächer wären unter anderem geeignet.

Schweigert zeigt sich dankbar für die Unterstützung der Gemeinden. In Speyer sind die Stadtwerke ein Kooperationspartner, in Römerberg ist Ortsbürgermeister Matthias Hoffmann (Grüne) unter den Unterstützern. Er ist als Privatmann auch in den laut Mitteilung einstimmig gewählten Aufsichtsrat eingezogen – neben Christoph Doll als Vertreter der Stadtwerke, Thorsten Dittmer aus Böhl-Iggelheim und dem Römerberger Zahnarzt Thomas Gerstner, der den Vorsitz des Kontrollgremiums übernimmt.

Infoveranstaltungen geplant

Ab Ostern soll eine Homepage der Energiegenossenschaft im Netz sein. Bis dahin gibt es Informationen unter inspeyered.de oder unter der Mailadresse energiewende@inspeyered.de. Geplant sind auch öffentliche Infotermine, zunächst am 24. April in Altrip und am 11. Mai in Otterstadt, wobei die Details noch nicht feststehen.

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