Baden-Baden „Elektra“ in Arbeit: Die Proben zu den Osterfestspielen laufen

Kirill Petrenko dirigiert die „Elektra“ und zwei Konzerte.
Kirill Petrenko dirigiert die »Elektra« und zwei Konzerte.

Richard Strauss’ Oper „Elektra“ steht im Zentrum der Osterfestspiele der Berliner Philharmoniker in Baden-Baden: Allein das Bühnenbild wiegt 23 Tonnen.

Die Osterfestspiele im Festspielhaus Baden-Baden, 2024 zum vorletzten Mal mit den Berliner Philharmonikern, werden am 23. März mit der einaktigen Oper „Elektra“ von Richard Strauss auf den Text von Hugo von Hofmannsthal eröffnet. Kirill Petrenko steht am Pult, Regie und Ausstattung sind von Philipp Stölzl und Philipp M. Krenn.

Am Mittwoch standen das Regieteam und der Dirigent Rede und Antwort. Philipp Stölzl und Philipp M. Krenn versprachen eine spektakuläre szenische Produktion in einem aufwendigen Bühnenbild, das allein 23 Tonnen wiegt. Es erlaube ganz unterschiedliche Räume, mal weite, mal sehr enge. Immer wieder war die Rede vom Druck, der dadurch auf die agierenden Personen ausgeübt werde. Ein Grundkonzept der Regie, bei der Stölzl gleichsam mehr für die Optik und Krenn mehr für die mit der Musik korrespondierende Personenführung zuständig ist, soll die Betonung des Librettos von Hugo von Hofmannsthal sein. Dieser ist im Kern der Text eines schon sechs Jahre vor der Oper existierenden Schauspiels des österreichischen Dichters zu der antiken Atriden-Sage.

Zum zweiten Mal spielen die Berliner diese Oper

Dirigent Kirill Petrenko betonte das Gewaltige und Originelle dieser modernsten Partitur von Richard Strauss an der Grenze zur Neuen Musik. Der Chefdirigent der Berliner Philharmoniker sagte aber, dass Strauss sehr wohl darauf geachtet habe, dass die Sänger nicht von den Klangmassen des Riesenorchesters zugedeckt werden. Es geht Petrenko in seiner Deutung denn auch neben dem großen Klang um Transparenz und Klarheit in der Struktur der Musik. Es ist erst das zweite Mal, dass die Berliner Philharmoniker das Werk spielen. Eine erste Einstudierung war vor etwa 30 Jahren unter Claudio Abbado.

Nina Stemme singt die Titelrolle, Elza van den Heever die Chrysothemis, Michaela Schuster ist Klytämnestra und Johan Reuter der Orest. Die ersten Worte in der Oper singt aber als erste Magd die in Speyer aufgewachsene Katharina Magiera.

Im Konzertprogramm gibt es unter anderem eine Wagner-Gala und ein Konzert mit Sibelius und Brahms unter Kirill Petrenko und mit Lisa Batiashvili als Solistin. Die Kammerkonzerte an verschiedenen Orten in der Weltkulturerbe-Kurstadt widmen sich vor allem Schubert und der zweiten Wiener Schule.

2025 kommt „Butterfly“

Intendant Benedikt Stampa enthüllte auch schon, welche Oper 2025 im letzten Baden-Badener Osterfestspieljahr der Berliner Philharmoniker zu sehen sein wird: Giacomo Puccinis „Madama Butterfly“ mit Eleonora Burrato und Jonathan Tetelman. Regisseur ist Davide Livermore, Kirill Petrenko dirigiert. Am Abschiedsabend wird Petrenko dann Beethovens neunte Sinfonie leiten.

Info

Die Osterfestspiele sind vom 23. März bis 1. April. Infos und Karten gibt es unter www.festspielhaus.de, 07221 3013-101.

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