Speyer Eingekreist:

Groupies kennt man. Das sind diese Fans, die einen Star ganz besonders anhimmeln, ihm alle Aufmerksamkeit widmen, von Konzert zu Konzert reisen – und wohl auch nicht selten mal im Hotel des Angebeteten verschwinden. Auch wenn solche fanatischen Anhänger inzwischen auch im Volksmusik-Sektor vorstellbar sind – man denke nur mal an Helene Fischer oder den Österreicher Andreas Gabalier – wahre Groupies verbindet man noch immer mit wahren Helden der Rockmusik. Die Rolling Stones zum Beispiel, noch immer, auch im höheren Alter. Und dennoch gibt es eine Verbindung zum Volkstümlichen: Ernst Mosch war der Mick Jagger der Volksmusik, die Original Egerländer Musikanten so etwas wie die Rolling Stones. Die Original Otterstädter Musikanten verehren ihre Volksmusik-Vorbilder, bekennen sich zu deren Musik, spielen sie in der identischen Instrumenten-Besetzung. Die musikalische Leitung hat Bernhard Vanecek, er ist ihr Ernst Mosch, also quasi der Jagger von Otterstadt und seine Musikanten die hiesigen Stones. Keine Frage, dass ihnen dann auch Groupies gut zu Gesicht stehen – oder zumindest eine treue Gefolgschaft. Die hatten sie am vergangenen Wochenende bei ihrer Wanderung samt zahlreicher Platzkonzerte. Tausend Zuschauer insgesamt, mehr als erwartet. Zwischen 200 und 300 waren es allein in Speyer, genauso viele auf dem Marktplatz in Neustadt. Zum Abschluss ins Elmsteiner Tal kamen 150. „Im Publikum habe ich immer wieder die gleichen Gesichter gesehen“, sagt Rüdiger Seidenspinner von den Musikanten, „die sind uns regelrecht hinterhergewandert.“ Grund genug, das Projekt „Rucksack und Musik“ zu wiederholen. Vielleicht schon bald, die Musiker denken an das große Fest zum Zehnjährigen. Die Pfälzer Groupies der Otterstädter Musikanten sind sicher wieder dabei. Zu den Stones geht man ja schließlich auch immer wieder. (svw) Waldsee hat schon immer gut haushalten können. Das ist anderen Kommunen nicht verborgen geblieben. Vor allem denen nicht, die selbst statt auf Rosen auf Schulden gebettet sind. Wie schaffen die das nur, der Otto und die Seinen? Was viele denken, wurde Bürgermeister Reiland irgendwann einmal direkt von einem Amtskollegen aus Schifferstadt gefragt. Die spontane Antwort des Verbandsgemeinde-Chefs damals: „In Waldsee gibt es keinen Bürgermeister der Pension kriegt, in Schifferstadt sind es vier.“ Zwei Verbandsbürgermeister in 42 Jahren – so sieht eben eiserner Sparwille aus. (xsm) In Otterstadt muss ein ganz besonderes Klima herrschen, bei dem Pflanzen ganz besonders gut gedeihen. Oder die Einwohner dort haben schlicht einen grünen Daumen. Hatten wir vor zwei Wochen noch den überdimensional stark blühenden Kaktus von Johanna Flory zu bestaunen, erreichte uns jetzt ein Foto von Lilien, die von einem ausgeprägten Riesenwuchs gesegnet sind. Zwei Meter hoch sind die Blumen im Garten des Ehepaars Grünberg. Zum Größenvergleich hat sich Heinz Grünberg direkt mal neben die Lilien gestellt, die er mit seiner Frau im vergangenen Jahr gepflanzt hat. „Da waren sie einen Meter hoch, sie haben also noch mal ordentlich zugelegt“, sagt er über die Exemplare „red morning“ (rosa), „beverly hills“ (gelb) und „smoky mountains“ (verdeckt und noch nicht blühend). Sie stehen in Reih und Glied, genießen – passend – die Morgensonne vor dem Haus und entgehen so dem heißen Mittag, der sie in die Knie zwingen könnte. Und deswegen werden sie also so groß? Nur am Wetter liegt es aber nicht, sagt Heinz Grünberg: Zuneigung, Pflege, „viel gießen und ein wenig Dünger“. Ein Patentrezept für Harmonie. (svw)

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