Speyer Dombauverein lädt zu Vortrag von Klaus Haarlammert

Die Fresken: In der Neupräsentation im Kaisersaal des Doms. In der Mitte oben die Marienkrönung.
Die Fresken: In der Neupräsentation im Kaisersaal des Doms. In der Mitte oben die Marienkrönung.

Im Rahmen seines ersten Wissenschaftlichen Forums 2023 lädt der Dombauverein Speyer am Donnerstag, 23. März, 19 Uhr zu einem Vortrag zur Ausmalung des Doms im 19. Jahrhundert ein.

Klaus Haarlammert, Theologe und Autor, hat sich intensiv mit den Fresken im Stil der Nazarener beschäftigt. Er wird über den Künstler Johann Baptist Schraudolph seinen Werdegang hin bis zur Beauftragung und Durchführung der Domausmalung referieren.Einzelne Bildbetrachtungen von noch im Dom befindlichen Fresken sind ebenfalls Bestandteil seines Vortrags. Angesichts der kalten Temperaturen im Dom ist der Vortrag jedoch nicht in der Kathedrale, sondern in der Aula des Nikolaus-von-Weis-Gymnasiums Speyer. Eintritt ist frei, eine Spende zum Domerhalt willkommen.

„Nicht Biskuit für das Volk, sondern tägliches Brot“ – so begründete König Ludwig I. von Bayern 1843 sein Vorhaben, den Dom zu Speyer „innen ausmalen zu lassen“. Im Stil der „Nazarener“ sollte dies ausgeführt werden, jener Gruppe von Malern, die sich Anfang des 19. Jahrhunderts zum Ziel gesetzt hatten, die religiöse Kunst zu erneuern. Einem von ihnen, Johann Baptist Schraudolph (1808 bis 1879), vertraute der König dieses große Werk im Dom an, das er mit zwölf Gehilfen 1848 bis 1853 ausführte: eine monumentale Komposition aus 123 Fresken mit 470 überlebensgroßen Figuren, eingefasst von reicher Dekorationsmalerei. Der damalige Bischof von Speyer, Nikolaus von Weis, erstellte zusammen mit Wilhelm Molitor und Konrad Reither das theologische Bildprogramm, ganz als Hinführung zum Glauben – als Katechese und Verkündigung.

Es geht um den Marienzyklus

Nur nich Schon bald nach der Fertigstellung setzte die Kritik am Stil dieser Malerei ein, die Mitte des 20. Jahrhunderts dazu führte, dass sie entfernt wurde. Ein weiterer Grund waren die massiven Eingriffe in die Romanik des Domes, bis in die Bausubstanz hinein. Heute sind im Dom an ihrem ursprünglichen Ort lediglich die 24 Bilder des „Marienzyklus“ erhalten, und im Kaisersaal sieben gerettete Fresken aus dem Querhaus des Domes samt der „Marienkrönung“ aus der Apsis.

Mit der Ausmalung des Domes – in der Hauptsache mit dem Marienzyklus – befasst sich Klaus Haarlammert in seinem Vortrag. Klaus Haarlammert hat Philosophie und Theologie studiert sowie in der kunstgeschichtlichen Disziplin Byzantinische Kunst mit dem Schwerpunkt Mosaiken, Ikonen und ihre Theologie. Außerdem ist er als Journalist und Publizist tätig. Seit 1976 steht er in unterschiedlichen Ämtern im Dienst der Diözese Speyer, so als Leiter der Abteilung Erwachsenenbildung und der Akademie der Diözese sowie als Chefredakteur der Bistumszeitung „der pilger“.

Zwei Bücher zum Thema

Von Anfang an befasste sich Klaus Haarlammert eingehend mit dem Dom und führte seit 1978 unzählige Besucher durch das Gotteshaus. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit war die Ausmalung des Domes, zu dem er zwei maßgebliche Buchpublikationen vorlegte.

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