Speyer Der Griff in die Wundertüte

BAD DÜRKHEIM. Mit einer Mischung aus erfahrenen Korbjägern und jungen Wilden startet die SG TV Dürkheim/BI Speyer morgen in die neue Oberliga-Saison. Zum Auftakt geht es zum ehrgeizigen Aufsteiger MJC Trier. Saisonziel ist es, erneut einen der vordersten Plätze zu belegen.

Wie vergangene Saison konkret das Ziel Aufstieg auszugeben, traut sich Trainer David Gyau diesmal nicht: „Wir wollen am Ende im oberen Drittel landen. Wenn dann mehr möglich ist, nehmen wir den Kampf um die Meisterschaft gerne an.“ Die Liga gleicht diesmal einer Wundertüte. Da nur eine Mannschaft (TV Kirchheimbolanden) zurückzog, starten heuer elf Vereine, drei mehr als vergangene Saison. „Die Liga ist unberechenbar. Jeder kann jeden schlagen, und ich denke nicht, dass es einen absoluten Überflieger gibt“, meint Coach Gyau. Mehr Teams bedeuten mehr Spiele, und das sollte der SG TVD/BIS zu Gute kommen. Durch die vielen freien Wochenenden fanden die Kurstädter 2013/14 nie ihren Rhythmus, verloren fünf Rückrundenspiele und landeten somit in der Endabrechnung auf einem enttäuschenden dritten Platz. Das Konzept des Teams ist klar: Wie in den vergangenen Jahren besteht die Mannschaft aus einer Mischung von erfahrenen Spielern, die bereits höherklassig auf Korbjagd gingen, sowie Nachwuchstalenten. Zu den bewährten Leistungsträgern zählen Philip Karst, Sebastian Fischer, Rico Pires, Julian Rieck, Mathias Röder, Benjamin Decker und Mathias Meier. Dazu kommen gleich fünf Frischlinge aus dem Unter-19-Jährigen-Bundesliga-Team der Speyerer Talentschmiede. Trainer David Gyau baut dabei weiterhin auf einen attraktiven Hoch-Tempo-Basketball, gerade weil die jungen Wilden noch körperliche Nachteile aufweisen: „Wir müssen die Gegner 40 Minuten lang unter Druck setzen, mehr laufen, immer aggressiv sein. Daraus entstehen dann Ballgewinne und somit einfache Punkte für uns.“ Bei den drei Abgängen schmerzt jener von Davids Bruder Melvin am meisten. Der pfeilschnelle Aufbauspieler startet eine Liga höher für Heidelberg. Auf dieser Position ist sein Ex-Team nun am schwächsten besetzt, während die Flügelposition ligaweite Spitze sein dürfte. Den wertvollsten Neuzugang stellt Matthias Grunenberg dar. Der routinierte Flügel ging zuletzt für das Zweitliga-Team der BIS Baskets Speyer an den Start, erhofft sich durch den Schritt zurück jetzt aber mehr Spielzeit und Verantwortung. Letztere bekommt er nicht nur auf dem Feld. Der 1,95-Meter-Mann steht David Gyau künftig als Co-Trainer zur Seite. „Er ist zuverlässig, erfahren und war ein Hauptgrund dafür, dass ich für eine weitere Saison zugesagt habe“, meinte Coach Gyau, der im Sommer lange überlegte, ob er weitermacht. Den ersten echten Härtetest nach drei vielversprechenden Testspielen bestreitet die Spielgemeinschaft bei MJC Trier (Samstag, 17 Uhr). Der Aufsteiger ist schwer einzuschätzen, verlor einen Großteil der Meistertruppe, bekam aber starke Leute hinzu. „Wir brauchen uns vor keiner Mannschaft zu verstecken“, heißt es von der Mosel. Trotzdem geht die SG TVD/BIS als Favorit in die Auftaktpartie. Ob der Dürkheimer Philip Karst dann allerdings im Kader steht, ist offen. Das Flügel-Talent hat sich noch nicht entschieden, ob es bereits diese Saison den Schritt in die Zweite Liga Pro B wagt, mit der Gefahr dort überwiegend auf der Bank zu sitzen. Gyau im Gespräch mit der RHEINPFALZ: „Ich will nicht auf ihn verzichten. Und es wäre auch für ihn besser, einen Schritt nach dem anderen zu machen. Er wird es in die Pro B schaffen, aber noch nicht jetzt.“

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