Speyer Brezelfest ohne Weltrekord funktioniert

Ein Samstag ohne Weltrekordversuch hat es bewiesen: Das Brezelfest ist trotzdem besuchs- und erlebenswert. So zufrieden äußerte sich der Vorsitzende des Verkehrsvereins Speyer (VVS) Uwe Wöhlert auf Nachfrage. Problemfrei verliefen die Tage, auch die Lärmschutzbeschränkungen hätten „weitestgehend funktioniert“.

Schon um Mitternacht war Schluss mit Musik. Eine Regelung, die Festwirt Sandy Marquitz durchaus spürte. „Wir merken, dass die Stunde abends fehlt. Ohne Musik trinken die Leute nichts mehr“, erklärte er im RHEINPFALZ-Gespräch. Grundsätzlich aber fiel Marquitz’ Resümee gut aus. Vom Umsatz her sei das Brezelfest 2015 in etwa so verlaufen wie im Vorjahr. „Aber der Umzug zieht nicht mehr so viele Leute am Sonntag auf den Platz“, hat Marquitz festgestellt. Ein bisschen mehr erwartet hatte sich der Festwirt vom Pink Monday, doch auch hier lautete das Fazit: „Fürs erste Mal war’s gut.“ Bereit für eine Wiederauflage im kommenden Jahr sei Marquitz auf jeden Fall. Wie es mit dem Pink Monday weitergeht, formulierte auch Wöhlert positiv: „Nach der Premiere hoffentlich im nächsten Jahr.“ Über das allgemeine Gefühl nach dem Brezelfest sagte er: „Wir sind sehr zufrieden – die Schausteller, Festwirte und Verkaufsstände nach unserem Eindruck auch.“ Von durchwachsen bis gleichbleibend reichte die Zusammenfassung der Tage bei den Beschickern. Losverkäufer Andreas Elster meinte: „Von der Summe her waren viele Leute da. Bei mir hat sich allerdings die gegenüber stehende Geisterbahn negativ ausgewirkt.“ Sie habe Besucher abgelenkt. Gleichgeblieben ist der Umsatz bei Markus Kern, der mit seinem Ringewerfen eine Eck-Position einnahm. „Der Rundlauf wird vom Publikum angenommen, der Mittelgang ist sehr schlecht“, stellte er fest. Guter Dinge war Reinhold Abel, der seine Forellen in der „Rückzugszone“ im Domgarten anbot. „Wir haben meist zielgerichtetes Publikum“, merkte er an. Keine Klagen waren vom Verkaufsstand des VVS zu hören. Claus Rehberger, Geschäftsführer der VVS Veranstaltungs GmbH, berichtete nach einem Gespräch mit der Verkaufsleiterin Karin Hoffmann: „Wir sind zufrieden mit den Umsätzen.“ Der Renner dieses Jahres: das Dubbeglas mit dem Brezelbu. Zur Manöverkritik treffen sich alle Verantwortlichen heute. Viel Klärungsbedarf erwartet Wöhlert nicht, wie er anmerkte. Aufs nächste Jahr blickend verriet er nur so viel: „Für 2016 wird in den nächsten Wochen kräftig nachgedacht, einiges ist vorgedacht und muss im Gesamtvorstand diskutiert werden.“ Derzeit verhandelt der VVS über einen neuen Festwirt-Vertrag mit Marquitz. Wöhlert will möglichst über fünf Jahre neu abschließen. „Sandy Marquitz macht das professionell, ist zuverlässig und hätte damit Planungssicherheit“, sagte der Vorsitzende gestern bei seinem Besuch in der RHEINPFALZ-Sommerredaktion. In diesem Jahr habe ein nagelneues Zelt auf dem Platz gestanden, verwies Wöhlert auf hohe Investitionen der Schausteller. Gerade neu abgeschlossen sei der Vertrag mit der Eichbaum-Brauerei als Partner des Festes. Laufzeit: fünf Jahre. Wöhlert kündigte zudem ein Bilanz-Gespräch mit der Bürgerinitiative Festplatz zu den Erfahrungen hinsichtlich der „Lärm-Regelung“ an. Ausgezahlt habe sich die Verlegung der Abschussrampe für das Feuerwerk von der Brücke herunter auf die Klipfelsau. Weniger Störungen des Verkehrs, weniger Aufwand für Polizei bei gleichem Effekt. „Es war toll“, würdigte er das Spektakel vom Dienstag, das „gerade noch“ für einen vierstelligen Betrag zu haben sei. Er will an einem Feuerwerk festhalten. „Das ist der ideale Schlusspunkt.“ (xsm/ell)

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