Speyer Beifall für Speyerer

SPEYER. Nach zwei Stunden schlug der letzte Gong, und die lange Reihe der Brezelfest-Boxmatinées war um eine Erfahrung angereichert: In der Kürze liegt die Würze. Denn auch nur zehn Kämpfe können eine solche Veranstaltung hoch interessant gestalten.

Die Deutlichkeit des 14:4-Erfolgs einer baden-württembergischen Nachwuchsauswahl des Olympia-Stützpunkts Rhein-Neckar über eine altersgleiche rumänische Mannschaft (U17, U19, U21) mag zwar zu dem Schluss einer Überlegenheit führen. Aber das ist falsch. Die meisten Duelle verliefen überaus spannend und hätten nicht in jedem Fall eine rumänische Niederlagen verdient gehabt. Als Beleg für die teilweise ausgezeichneten Kämpfe dient der häufige Beifall der 200 Zuschauer. Der brandete bei den Begegnungen der Jugend-Papiergewichtler Mehmet Sor (Olympia-Stützpunkt; 3:0-Punktsieg) - Eduard Doaga und der Männer-Weltgewichtler Marcel Orsinger (Olympia-Stützpunkt; 0:3) - Marin Pita noch öfter auf als nach den anderen Partien. Applaus gab es auch bei den Einsätzen der für Rumänien kämpfenden Dariusz Birnbach/Männer-Mittelgewicht und Sarah Häußler/Federgewicht vom 1. BC Speyer. Jeweils nach sehenswerten Aktionen unterlag Birnbach Max Geiger 1:2 und Häußler der gebürtigen Mongolin Nomin Deutsch 0:3. Die 20-jährige Ludwigsburger Studentin, die als Nomin Batbajar zur Welt kam und adoptiert ist, boxt erst seit zwei Jahren und gilt als eines der großen deutschen Talente. Die Sonne ging für den von Bürgermeisterin Monika Kabs mit „viel Erfolg“ bedachten BC schon vor dem ersten Gong auf. Denn sowohl im Namen des Verkehrsvereins als auch der Sparkasse Vorderpfalz übergab das jeweilige Vorstandsmitglied Klaus Steckmann je einen Scheck von 1000 Euro. Der veranstaltende Verkehrsvereins schaute mit einer Vierer-Vorstandsriege zu: Steckmann, Franz-Joachim Bechmann, Günter Wedekind und Bernhard Mückain. Vater Helmut Ofer und Tochter Nina verbrachten als Ringärzte einen halbwegs geruhsamen Vormittag. Dabei dürfte Nina Ofer einem gewissen Alexandru Apostol in Erinnerung bleiben. Denn der Rumäne ist wohl der erste Boxer, dessen im Kampf entstandene Stirnwunde sogleich eine Spezialistin für plastische Chirurgie nähte. (wk)

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